Ein Viehbetrieb in Ilshofen ist im Fadenkreuz der Justiz. (Symbolbild) Foto: imago images/ULMER Pressebildagentur/ulmer via www.imago-images.de

Ein Video von Tierschützern zeigt angebliche Missstände in einem Viehbetrieb in Ilshofen. Die Staatsanwaltschaft und das Landwirtschaftsministerium werden jetzt aktiv.

Die Kette an Skandalen rund um die Tierhaltung in baden-württembergischen Viehbetriebe reißt nicht ab. Nun stehen Vorwürfe gegen einen Viehhändler aus der Region Schwäbisch Hall wegen Tierquälerei im Raum. Aufnahmen mit versteckter Kamera sollen zeigen, wie lädierte Schweine zum Transport getrieben oder mit Seilen geschleift werden. Nach Angaben des SWR wurden die Videoaufnahmen vom Verein Soko Tierschutz mit versteckter Kamera gemacht. Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben Ermittlungen aufgenommen, auch das Landwirtschaftsministerium ist eingeschaltet. Der Betrieb in Ilshofen sei vorerst geschlossen worden, sagte eine Sprecherin des Veterinäramtes.

In dem Betrieb werden aufgekaufte Tiere umgeladen und in Schlachthöfe weiter transportiert. Auf den Aufnahmen ist unter anderem zu sehen, dass Schweine schrill quiekend gezogen oder an Seilen geschleift werden.

Betrieb ist den Behörden bereits bekannt

Nach Angaben des Landratsamts Schwäbisch Hall ist der Betrieb den Behörden bereits bekannt: Anfang Juli seien ähnliche Tierrechtsverstöße festgestellt und verfolgt worden, sagte der Leiter des Veterinäramts des Landkreises Schwäbisch Hall, Werner Schreiber. „Bei dieser Kontrolle wurden ähnliche Verstöße festgestellt, wie sie auch jetzt in den Filmaufnahmen zu sehen sind“, sagte er weiter. „Durch die jüngsten Videosequenzen kamen aber gerade im direkten Umgang mit den Tieren noch weitere Details ans Licht, die jetzt sogar den Verdacht auf eine Straftat nahelegen.“ Ein derartiger Umgang sei mit nichts zu rechtfertigen und müsse geahndet werden.

Die Soko Tierschutz kritisierte allerdings, sie habe das zuständige Veterinäramt schon im Februar über die Zustände in dem Betrieb informiert. Zwei weitere Warnungen im Juli seien ebenfalls unbeantwortet geblieben.