Schritt für Schritt will die Stadt Haigerloch das Problem fehlender Betreuungsplätze für Kleinkinder lösen. Kindergärten werden saniert, neu gebaut oder wiedereröffnet. Und es wird Platz für die Betreuung von U3-Kindern geschaffen.
Nachdem der Gemeinderat die Einrichtung eines Ü3-Kindergartens in Hart mit verlängerten Öffnungszeiten beschlossen hat, einigte er sich auch darauf, Container in Modulbauweise zur Einrichtung von zwei Krippengruppen zu kaufen. Diese kosten rund 1,2 Millionen Euro.
Das ist eine etwas andere Lösung als der Gemeinderat – im Dezember – damals noch unter Vorsitz von Bürgermeister Heinrich Götz – beschlossen hatte. Seinerzeit stimmte das Gremium für die Anmietung von Containern für maximal 24 Monate und monatliche Kosten von 18 500 Euro zu.
Doch das hätte unterm Strich 450 000 Euro gekostet – und hätte man die Laufzeit um weitere 24 Monate verlängert, wäre man nach Adam Riese bei 900 000 Euro gelandet. Viel Geld und da nach vier Jahren auch keine baurechtliche Genehmigung mehr möglich gewesen wäre, kam jetzt der Gedanke an einen Kauf der Container – präziser gesagt Module – auf.
Nutzungsdauer der Module 30 bis 40 Jahre
Obwohl das 410 000 Euro mehr kostet hätte die Anschaffung aus Sicht der Stadtverwaltung entscheidende Vorteile. Solche Container können nämlich zwischen 30 und 40 Jahren genutzt werden und könnten somit für die Unterbringung von zwei Krippengruppen genutzt werden.
Denn die Container werden nach Darstellung der Stadtverwaltung selbst dann noch benötigt, wenn der Kindergarten in Weildorf neu gebaut und der Kindergarten in Owingen saniert sind.
Und selbst wenn das Problem mit der Schaffung von dauerhaften Ü3-Plätzen gelöst ist, können die Module noch nützlich sein. Nämlich dann, wenn sich die Stadtverwaltung an die Generalsanierung des Gymnasiums im Schulzentrums macht. Dann wäre in den Containern Platz für drei Ausweich-Klassenzimmer.
Neben dem Kaufpreis von über einer Millionen Euro für die Container-Module mit einer Fläche von 390 Quadratmetern kommen weitere Kosten ihn Höhe von 110000 Euro für die Herstellung eines Fundamentes auf die Stadt zu.
Platz für Container wird noch gesucht
Auch ein interessanter Aspekt: Im Dezember war noch die Rede davon die Container auf dem Sportfeld bei der früheren Werkrealschule in Stetten aufzustellen. Davon scheint die Verwaltung inzwischen wieder abgerückt zu sein. Sie will nach dem Gemeinderatsbeschluss zum Container-Kauf „mögliche Standorte prüfen sowie konkrete Angebote einholen“.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Module später einmal als Klassenzimmer oder als Anbau für Schulzwecke genutzt werden, macht es möglicherweise mehr Sinn, diese im Haigerlocher Schulzentrum zu platzieren.