Spatenstich für den neuen Kindergarten in Haagen mit Jörg Lutz (links), Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic und Ortsvorsteher Horst Simon (von rechts) Foto: Katharina Kubon

Beim Spatenstich hat die Freude über den Baubeginn dieses im Dorf so sehnlichst erwarteten Kindergartens überwogen.

„Was lange währt, wird endlich gut“, „Gut Ding will Weile haben“ - und man könnte sich vermutlich noch vieler weiterer Plattitüden bedienen, wenn es um den Neubau des evangelischen Kindergartens in Haagen geht. Aber beim Spatenstich hat dann doch einfach die Freude über den Baubeginn dieses im Dorf so sehnlichst erwarteten Kindergartens überwogen. Selbst die direkten Nachbarn sehen dem anstehenden Baulärm mit einem „Gott sei Dank geht was“ entgegen.

 

Natürlicher Baumbestand soll erhalten bleiben

Nun erfolgte der feierliche Spatenstich für den Neubau. Bis Ende 2026 soll auf dem Gelände in der Markgrafenstraße ein zweigeschossiges Gebäude in Holzbauweise mit Satteldach entstehen und sich dabei ganz harmonisch in die Umgebung einfügen. Die Einrichtung erhält rund 680 Quadratmeter Nutzfläche auf einer Brutto-Grundfläche von rund 930 Quadratmetern. Besonders erfreulich, auch für die künftigen Nutzer, ist, dass der Baumbestand weitestgehend erhalten wird. Damit bleibt dem Außenbereich natürlicher Schatten erhalten. „Das wird sehr schön“, findet auch Oberbürgermeister Jörg Lutz.

Es entstehen insgesamt 70 Kindergartenplätze

Künftig soll der Kindergarten unter der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde Rötteln dreigruppig sein, bisher sind es zwei Gruppen. In zwei Ganztagesgruppen und einer Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten werden 70 Kinder unterkommen. Gleichzeitig wird die Kita „Alte Schule Haagen“ endlich ihren vollen Betrieb mit fünf Gruppen aufnehmen können. Beides ist wichtig, um der hohen Nachfrage nach Kita- und Kindergartenplätze gerecht zu werden. „Die Plätze werden gebraucht“, sagt Jörg Lutz.

Es wird Wert auf ökologisches Bauen gelegt

Im neuen Gebäude kommen neben Gruppenräumen auch Nebenräume wie Büros, Sanitäranlagen, Haustechnik und Schlafräume unter. Eine zentrale Achse öffnet das Gebäude zum Garten hin, Terrassen und Balkone erweitern die Gruppenräume nach draußen. Eine Außentreppe stellt zudem einen direkten Zugang zum Spielbereich im Garten sicher.

Die Stadt Lörrach war und ist für den Neubau in regelmäßigen, engen Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen des evangelischen Kindergartens und deren stellvertretenden Leiterin Lisa Trettel. Ökologisch werden im Neubau durch vorgefertigte Holzelementbauweise die Bauzeit reduziert und Ressourcen geschont. Auf dem Gründach wird eine Photovoltaikanlage installiert, die Strom erzeugt und zugleich zur Kühlung und Regenrückhaltung beiträgt. Ergänzend sorgen Rigolen und eine Zisterne für nachhaltiges Regenwassermanagement.

Neubau hat sich immer wieder verzögert

Nachdem der ehemalige evangelische Kindergarten mit dem darüber liegenden Gemeindehaus 2017 aufgrund erheblicher baulicher Mängel abgerissen worden war, hatte sich der Neubau immer wieder hinaus gezögert. Andere, zeitlich drängendere Projekte, wie etwa die Sanierung der Grundschule Tumringen, hatten sich dazwischen geschoben. Kindertageseinrichtungen seien der Stadt Lörrach jedoch ein großes Anliegen, betont Jörg Lutz. Jedes Jahr seien im städtischen Haushalt mehr als 15 Millionen Euro, also etwa zehn Prozent des Gesamthaushaltes, für die Kinderbetreuung veranschlagt. Die Gesamtkosten für den Neubau des evangelischen Kindergartens belaufen sich aktuell auf 6,7 Millionen Euro.

Ortsvorsteher Horst Simon beteuerte beim Spatenstich, dass man im Dorf Verständnis für die schwierige Haushaltslage habe, es aber dennoch wichtig sei, voran zu schreiten und den Kindergarten fertig zu stellen. Und auch Pfarrer Ivo Bäder-Butschle der Kirchengemeinde Rötteln dankte der Stadt Lörrach, aber auch den eigenen Erzieherinnen und den Kirchengemeinderäten für ihre Geduld und den Einsatz während der oft anstrengenden Übergangszeit.