Die Plätze in den Königsfelder Kindergärten sind heiß begehrt. Inzwischen sind Geflüchtete und mehrere zugezogene Kinder auf der Warteliste. Foto: © lordn – stock.adobe.com

Die Kindertageseinrichtungen in Königsfeld sind am Limit. Mit den vorhandenen Kitas kann der Bedarf nicht gedeckt werden.

Königsfeld - Die Auslastung der örtlichen Kindertageseinrichtungen war Thema im Gemeinderats-Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales. Vanessa Müller, Sachbearbeiterin im Hauptamt, stellte die Bedarfsplanung und Betreuungszeiten für alle Einrichtungen vor. Diesbezüglich gab es keine Veränderungen.

Alle Einrichtungen werden im Lauf des Kindergartenjahres 2022/23 voll belegt. Überbelegungen der Kindergärten seien nur bis zum Ende des Kindergartenjahres erlaubt, so Hauptamtsleiter Florian Kienzler auf Nachfrage von Beate Meier. Um möglichst jeden aufnehmen zu können habe man entschieden, keine Kinder unter drei Jahren aufzunehmen, da diese doppelte Plätze belegt hätten. Inzwischen sind Geflüchtete und mehrere zugezogene Kinder auf der Warteliste. Ob im nächsten Jahr Überbelegung erlaubt werde, sei bisher nicht klar. "Es kann nicht darum gehen, bevorzugt Flüchtlingskinder aufzunehmen", stellte Bürgermeister Fritz Link klar. In allen Fällen verwende man das selbe Bewertungsschema, sonst gebe es "ein Gerechtigkeitsproblem".

Im Kernort weitere Kita nötig

Klar sei aber, dass man mit den vorhandenen Einrichtungen den Bedarf nicht decken könne und für den Kernort eine weitere Einrichtung schaffen müsse. Überlegt werde, diese im Gebäude der Grundschule unterzubringen. Bedarf dafür bestehe ab dem nächsten Kindergartenjahr. Zu bisherigen Flüchtlingen kämen derzeit 23 bis 25 im Hermann-Schall-Haus, in dem bis zu 100 Personen untergebracht werden könnten. Dabei handle es sich überwiegend um Frauen und Kinder. Deren Betreuung falle in die Zuständigkeit der Kommune.

Überlegung in einer Kleingruppe

Es gebe die Überlegung für eine Kleingruppe, die für bis zu zehn Stunden mit anderen geeigneten Kräften betreut werde. Hauptproblem sei die Akquirierung von Personal. Auch die Schaffung von Aufnahmekapazitäten werde nicht leicht. Eventuell gebe es ab Herbst eine Außenklasse der Grundschule Mönchweiler im Kernort. Man werde sich mit Erweiterungsbauten beschäftigen, aber die Erwartungshaltung dämpfen müssen, dass alles immer gleich gebaut werde.

Marielle Lupfer fragte nach der Verantwortung von Bund und Ländern. Link verwies auf "intensive Verhandlungen auf Landesebene". Hier gebe es aber aus Sicht der Kommunen noch kein positives Ergebnis. Man überlege derzeit auch eine Aufstockung der Integrationskräfte. Meier warnte, dass Ehrenamtliche "teilweise am Limit" seien und Lehrer viel Zeit opferten. Link pflichtete bei und sprach "von einer Anspruchshaltung, die nicht immer erfüllt werden kann". "Ohne Ehrenamtliche wäre die Flüchtlingsaufnahme gar nicht möglich", stellte er klar.