Die Erhöhung der Kindergartengebühren in Efringen-Kirchen kam bei manchen Mitgliedern des Verwaltungsausschusses gar nicht gut an.
Trotz vieler Einwände hat der Verwaltungsausschuss Efringen-Kirchen dem Gemeinderat die Zustimmung zur Erhöhung der Kindergartengebühren und des Essensgeldes empfohlen. Karl Rühl stimmte dagegen.
In Efringen-Kirchen sind künftig für ein Kind in der Regelbetreuung 176 Euro im Monat zu entrichten, im darauffolgenden Jahr soll dieser Betrag dann auf 184 Euro steigen. Für verlängerte Öffnungszeiten (VÖ) bis 14 Uhr sind künftig 280 Euro, für einen Ganztagesplatz eines über dreijährigen Kindes 354 Euro monatlich zu entrichten. (2026/27: 623 Euro).
Gebühren sind in manchen Orten niedriger
Unsere Zeitung hat nachgeschaut: In Schliengen werden für fünf Stunden Betreuung pro Tag monatlich 125 Euro (sechs Stunden: 185) eingezogen, für einen Ganztagesplatz im Ü3-Bereich (9,5 Stunden täglich) werden 290 Euro fällig. In Kandern betragen die Gebühren seit der vorerst letzten Erhöhung im Januar 140,50 Euro/Monat in der Regelbetreuung, 215 Euro/Monat in der VÖ und 390 Euro monatlich für den Ganztag. Da aber in den Orten unter anderem die Dauer der Betreuung, etwa im Ganztag, voneinander abweiche, sei es nicht sinnvoll, hier Vergleiche zu ziehen, betonte Bürgermeisterin Carolin Holzmüller im Nachgang zur Sitzung.
Bei den unter Dreijährigen fallen die Kostensprünge in Efringen-Kirchen besonders hoch aus, etwa bei der Krippenbetreuung mit verlängerter Öffnungszeit von 558 Euro im Monat auf künftig 599 Euro.
Während die Gemeindeverwaltung bei ihren Berechnungen den von den Kirchen und Kommunalverbänden vorgegebenen Kostendeckungsgrad von 20 Prozent der Betriebskosten als Richtschnur verfolgt, machten sich einige Ausschussmitglieder Sorgen wegen der höheren Belastung der Eltern.
Efringen-Kirchen verfügt über ein sehr breites Angebot an verschiedenen Betreuungsformen und -zeiten. Dies ist auch der Vielzahl von Ortsteilen geschuldet, in denen sich zum Teil kleinere Kinderbetreuungseinrichtungen finden. Aus dem Ausschuss vorgelegten, detaillierten Berechnungen von Kämmerin Daniela Wenk geht hervor, dass manche der kleineren Kindergärten einen geringeren Kostendeckungsgrad aufweisen als das große, zentrale und moderne Kinderhaus im Kernort. Erreichte dieser dort im Jahr 2024 einen Wert von fast 23 Prozent, kamen die Kindergärten Huttingen, Istein und Wintersweiler jeweils auf Werte von 15 beziehungsweise rund 16 Prozent. Wenk verteidigte die empfohlenen 20 Prozent als Kalkulationsgrundlage. Die Gemeinde habe das Defizit aus allgemeinen Steuermitteln aufzubringen, mahnte sie mit Blick auf die angespannte Haushaltslage.
Wünsche der Familien konnten erfüllt werden
Als positiven Aspekt hob sie hervor, dass man als Gemeinde fast allen Familien ein Angebot habe machen können, das zu ihren Bedürfnissen passt, sowohl von der Lage und Größe des Kindergartens als auch von der abgedeckten Betreuungszeit her. Widerspruch erhob Gemeinderat Jörg Weiß (CDU/Unabhängige). Er müsse schon schlucken, sagte er. „Wir müssen aufpassen, dass wir die Eltern nicht ein Stückweit überfordern.“ Er führte ins Feld, dass es nicht richtig sei, die Kindergartengebühren immer weiter in die Höhe zu schrauben – „jedes Jahr zehn bis zwanzig Euro“.
Auch sein Fraktionskollege Karl Rühl wollte sich mit den neuen Gebühren nicht recht anfreunden und kündigte seine Gegenstimme an: Man erhöhe die Gebühren, und das obwohl angesichts fehlenden Personals (wir berichten noch) ein Teil der Kosten mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht anfalle.