Einstimmig gab der Jettinger Gemeinderat grünes Licht für den Kindergarten-Bedarfsplan 2023/24.
Nach der Aufstockung des Jettinger Kindergartens Heubergring werden insgesamt 503 Kindergartenplätze in der Gäugemeinde zur Verfügung stehen. Von den in Jettingen derzeit 569 möglichen Kindergartenkindern sind aktuell 467 Kinder entweder bereits aufgenommen oder es wurde von den Eltern ein Platzbedarf angemeldet.
Damit liegt die Quote des angemeldeten Bedarfs bei den über dreijährigen Kindern bei 94,7 Prozent und bei den unter dreijährigen Kindern bei 45,1 Prozent. Wie Anna-Lisa Kellner, die jetzt mit der Vorstellung der Kindergartenbedarfs-Planung ihr Debüt im Gemeinderat gab, feststellte, ist weiterhin mit starken Geburtsjahrgängen von mehr als 100 Kindern in Jettingen zu rechnen.
21 Kinder mehr angemeldet
Im Vergleich zum Vorjahr sind 21 Kinder mehr in den sechs Kindertagesstätten mit ihren 25 Betreuungsgruppen angemeldet. Durch die Aufstockung des Kindergartens Heubergring stehen aber auch 43 neue Betreuungsplätze zur Verfügung. Zudem sei es gelungen, trotz des Mangels an pädagogischem Fachpersonal die notwendigen zusätzlichen Stellen zu besetzen.
Zu den besonderen Jettinger Betreuungsangeboten gehört daneben der Umstand, dass in allen kommunalen und kirchlichen Kindergärten ein warmes Mittagessen angeboten wird. Der Durchschnitt liegt bei rund 600 Essen pro Woche. Weil der Bedarf an Integrationshilfen stetig wächst, werden in allen sechs Kindergärten Hilfen für Kinder mit körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung angeboten.
„Der Kindergartenbereich mit über 500 Kinder hat sich zu einem Riesenbereich entwickelt“, betont Bürgermeister Hans Michael Burkhardt. So erinnerte er jetzt in der Sitzung daran, dass es der Gemeinde angesichts steigender Kinderzahlen in den letzten Jahren vorausschauend gelungen sei, das Betreuungsangebot kontinuierlich auszubauen. So wurde die Zahl der Betreuungsgruppen in den vergangenen 15 Jahren von 14 auf 25 erhöht.
Kosten steigen enorm
Parallel dazu ist allerdings auch der Personalaufwand alleine in den kommunalen Kindergärten seit 2011 von 850 000 Euro auf jährlich 3,1 Millionen Euro gestiegen – also unterm Strich um 265 Prozent.
Zurückgeführt wird dies auf den massiven Stellenzuwachs in den zusätzlichen Kindergartengruppen, insbesondere für die Betreuung der unter dreijährigen Kinder, ausgedehntere Öffnungszeiten oder die Sprach- und Integrationsförderung. „Das sind schon gewaltige Dimensionen“, machte Burkhardt deutlich.
Nicht unerwähnt ließ der Rathauschef ebenso, dass „bei den Gehältern in den letzten Jahren viel passiert ist“. So erinnerte er an die tariflichen Erhöhungen im Bereich der Erzieherinnen, deren Gehalt nach 15 Jahren zwischenzeitlich rund 20 Prozent über dem Gehalt einer vergleichbaren Angestellten liege.
Zuschussbedarf von 1,4 Millionen Euro
Vor diesem Hintergrund sei natürlich auch der Zuschussbedarf trotz erhöhter Zuschüsse auf jährlich 1,4 Millionen Euro gestiegen, was eine erhebliche Herausforderung für die Gemeinde darstelle. „Gleichzeitig erheben wir sehr familienfreundliche Kindergartengebühren“, stellte der Bürgermeister fest, dass man hier deutlich unter den Landesrichtlinien liege.