Die Deißlinger Räte machen sich ein Bild von der Situation im Lauffener Kindergarten. Foto: Reinhardt

Vor fast genau zwei Jahren erfuhr der Deißlinger Gemeinderat, dass beim Lauffener Kindergarten St. Josef eine dringende Sanierung oder gar ein Neubau ansteht. Es geht um Kosten in Millionenhöhe.

Deißlingen - In ihrer jüngsten Sitzung schauten sich die Gemeinderäte die Einrichtung an. Die Leiterin von St. Josef, Beate Heirich, führte die Räte durch die sehr beengten Räume.

In die Toilette geht’s nur durchs Büro

Vor zwei Jahren, so Bürgermeister Ralf Ulbrich, seien erhebliche Mängel festgestellt worden, so unter anderem rissige Abdichtungen oder auch Nager im Dachgeschoss. Zudem seien der Zugang nicht barrierefrei und die Einteilung der Räume nicht optimal: Der Zugang zu Toilette und Garderobe für das Personal sei nur über das Büro der Kindergarten-Leiterin möglich.

Vor zwei Jahren geschoben

Da vor zwei Jahren noch sehr viele andere große Projekte geplant oder bereits begonnen waren, plädierte man für die Verschiebung dieser Maßnahme in Lauffen. Träger des Kindergartens in Lauffen ist die katholische Kirche. Viele der damaligen, festgestellten Mängel wurden, so Bürgermeister Ralf Ulbrich, zwischenzeitlich behoben. Doch der Marder unterm Dach sei noch immer heimisch und fühle sich wohl und habe auch schon wieder das Dämmungsmaterial zerstört.

Der Marder fühlt sich wohl

Beate Heirich sagte, dass zurzeit 72 Kinder in den Kindergarten kommen. Dazu gibt es Krippenkinder. Bis zu den Sommerferien im nächsten Jahr seien auch die restlichen Plätze belegt, erklärte die Leiterin den Gemeinde- und Ortschaftsräten. Nun soll eine Planung klären, was möglich ist: Neubau oder Sanierung. Dazu werden im neuen Haushalt der Gemeinde 50000 Euro als Planungsrate eingestellt. Im kommenden Jahr wird also mit Fachleuten geplant, was sinnvoll ist. Eines steht allerdings schon jetzt fest: Ob nun Sanierung oder Neubau – die Kosten werden die Millionengrenze übersteigen.

Bleibt die Kirche Träger?

Bruno Bantle (SPD) fragte nach, ob die Kirche Träger der Kindertagesstätte bleibe. Pfarrer Felix Thome sagte dazu, dass er nichts anderes gehört habe. Bernd Krause (CDU) könnte sich eine stärkere Beteiligung der Kirche an den Kosten vorstellten. Bis jetzt, so der Rat, trägt die Gemeinde 85 Prozent der Gesamtkosten. Bürgermeister Ralf Ulbrich meinte dazu, dass die Gemeinde gesetzlich dazu verpflichtet sei, die Kindergärten zu bauen und zu unterhalten. Wenn jetzt eine Diskussion um die Aufteilung entstehe, könne die Gemeinde nur verlieren.