Schallbach beteiligt sich mit 200 000 Euro Einlage an dem Beteiligungsprojekt für Kommunen „Naturenergie vernetzt“.
Roman Gayer, Stabstelle Kommunalbetreuung bei Naturenergie Hochrhein für Hochrhein, Wiesental und Hotzenwald, präsentierte das Programm in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Das Programm bietet eine jährliche Dividende von rund 2,95 Prozent plus eine erfolgsabhängige Zusatzausschüttung von bis zu einem Prozent bei Erreichen eines Ebit (Betriebsergebnis) der Naturenergie Netze von mindestens sechs Millionen Euro. Dieser Ebit wurde 2023 und 2024 erreicht.
Schallbach erhält damit eine jährliche Garantieausschüttung von knapp 6000 Euro, dazu winkt eine variable Zusatzausschüttung von bis zu 2000 Euro – beides abzüglich Kapitalertragsteuer. Interessant für die Gemeinde ist auch das Förderprogramm für lokale Energieprojekte von insgesamt 500 000 Euro für Projekte aus den Bereichen CO2-, Ressourcen- oder Energieeinsparung, Maßnahmen und Projekte der Umweltpädagogik und noch unwirtschaftliche Projekte, die dennoch eine Energieeinsparung erzielen können.
Hier sollte das Gesamtprojektvolumen bei mindestens 10 000 Euro liegen, die durchschnittliche Fördersumme liegt aktuell bei 20 000 Euro und bei maximal 50 000 Euro pro Einzelprojekt. Fördermittel dürfen mit öffentlichen Fördermitteln kombiniert werden, eine Gesamtförderquote von 75 Prozent darf nicht überschritten werden.
Zur Jury für die Fördergeldvergabe gehören drei Bürgermeister aus dem Versorgungsgebiet. Schallbach kann hierfür bis April 2026 und in den Jahren 2027 und 2028 einen Antrag stellen. „An Ideen würde es nicht fehlen“, befand Bürgermeister Christian Iselin.
Beteiligungsprogramm hat nichts mit Konzessionsstreit zu tun
Auf Jan Westermanns Frage nach der Sicherheit der Einlage sagte Gayer, sollte die Naturenergie-Gruppe in die Insolvenz gehen, müsse man sich Gedanken darüber machen, was dann passiere. Benötige eine Kommune ihren Anteil für andere Zwecke, könne sie ihren Anteil auch vorzeitig an Naturenergie zurück verkaufen.
Mit dem Konzessionsstreit zwischen Naturenergie und Badenova habe das Beteiligungsprogramm nichts zu tun, versicherte Gayer. Die Beteiligung am Programm bedeute nicht, dass die Kommune dann die Konzession an die Naturenergie-Gruppe vergeben müsse.
Für das Beteiligungsprogramm für Kommunen
„Naturenergie vernetzt“ wurde im Dezember 2018 die Naturenergie Kommunal gegründet, die einen Geschäftsanteil von 15 Prozent an der Naturenergie Netze hält. Die erste Beteiligungsperiode lief zum Jahresende 2023 ab und wurde zunächst bis Jahresende 2028 verlängert. Das Angebot richtet sich an alle Kommunen und Stadtwerke, mit denen die Naturenergie-Gruppe im Infrastrukturbereich zusammenarbeitet. Der Mindestbetrag für die Beteiligung liegt bei 200 000 Euro. Die beteiligten Kommunen kommen aus den Landkreisen Lörrach, Breisgau-Hochschwarzwald, Waldshut, Schwarzwald-Baar-Kreis und Konstanz. Aus dem Landkreis Lörrach waren es bislang Kandern, Kleines Wiesental und Hausen.