Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat inzwischen auf Twitter zu dem Foto Stellung bezogen. (Archivbild) Foto: dpa/Jörg Carstensen

Ein Bildungsprojekt des Innenministeriums, das sich eigentlich um Chancengleichheit drehte, wird von einem Foto überschattet: Dort zeigen Teilnehmer extremistische Gesten.

Das Bundesinnenministerium hat ein Foto von einer Besuchergruppe gelöscht, auf dem einige Schüler extremistische Gesten gezeigt hatten. „Wir haben gestern 150 Jugendliche als „Verfassungsschüler“ ausgezeichnet, weil sie an diesem Bildungsprojekt teilgenommen haben. Einige haben auf dem Abschlussfoto Gesten gezeigt, die völlig inakzeptabel sind. Das verurteilen wir scharf“, schrieb das Ministerium am Donnerstag auf Twitter.

Das Bild, auf dem von einzelnen Schülern unter anderem das „Rabia-Symbol“ der Muslimbruderschaft und ein Symbol der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gezeigt wurden, war bei einem Besuch im Bundesinnenministerium am Mittwoch entstanden. Die Gesten waren den Mitarbeitern, die das Foto auf den Social-Media-Kanälen des Ministeriums verbreiteten, zunächst nicht aufgefallen. Später verschwand das Bild.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte während des Besuchs am Mittwoch ein Grußwort an die Schüler gerichtet. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen, hatten an einem von ihrem Ministerium mit 1,5 Millionen Euro finanzierten Projekt eines Bildungsträgers teilgenommen, der sich für Chancengleichheit in der politischen Bildung einsetzt.

Die Urkunden werden wieder entzogen

„Die Jugendlichen erfahren ganz praktisch, wie unsere Demokratie funktioniert und welche Möglichkeiten es gibt, ihr Umfeld zu gestalten“, schrieb das Ministerium zunächst zu dem Projekt. Nachdem das Foto gelöscht wurde, erklärte das Ministerium bei Twitter: „Um die ganz überwiegende Zahl der Jugendlichen auf dem Foto zu schützen, die sich korrekt verhalten haben, haben wir das Foto jetzt gelöscht. Wir ziehen daraus Konsequenzen.“ Und: „Wir werden mit dem Projektträger und den beteiligten Schulen zusammen den Jugendlichen, die diese Gesten gezeigt haben, die gestern verliehenen Urkunden entziehen. Sie haben allen anderen Jugendlichen und diesem wichtigen Bildungsprojekt geschadet.“