Lea und Susanne Aberer: An dem großen Halloween-Kürbis rechts hat Lea sechs Stunden geschnitzt. Foto: Veronika Zettler

Der Weinbrunnen sprudelt, aber Zwiebelkuchen fehlt. Und auch sonst haben die Besucher einige Anmerkungen zu dem beliebten Fest in der Lörracher Innenstadt.

Im Mittelpunkt wie eh und je: der Kürbismarkt auf dem Alten Marktplatz. Bereits seit rund zwei Jahrzehnten sind die Aberers aus Egringen als Beschicker dabei. „Schon die Oma hat’s gemacht“, erzählt Lea Aberer, die gemeinsam mit ihrer Mutter Susanne und ihrem Bruder Mirko alle Hände voll zu tun hat.

 

Rund 300 Kürbisse, alle aus eigenem Anbau, haben sie mit Transporter und Anhänger hergefahren und an ihrem Stand liebevoll arrangiert: vom Laternenkürbis bis zum Muskat, vom Hokkaido bis zum Spaghettikürbis, dazu zahlreiche kleine Zierfrüchte in leuchtenden Farben.

Zubereitungstipps geben sie mit echter Leidenschaft für das Produkt gratis dazu.

Verkäuferin Andrea ist zufrieden: „Das Wetter, die Stimmung – alles passt.“

Um die Ecke herrscht Andrang beim Kürbisschnitzen. „How much is a pumpkin?“ – „Wie viel kostet ein Kürbis?“, möchte ein Junge von Julie Fuchs und Victoria Häß wissen.

Traditionell ist es gut besucht: Das Lörracher Herbstfest mit Kürbismarkt. Foto: Veronika Zettler

Die beiden absolvieren das erste Lehrjahr als Verwaltungsfachangestellte bei der Stadt und freuen sich, dass ihre Ausbildung so abwechslungsreich ist und sie heute das Kürbisschnitzen betreuen.

„Das Wetter, die Stimmung – alles passt“

Neben Kürbisleckereien bietet das Fest viele weitere Gelegenheiten, ein bisschen Winterspeck anzusetzen: Ob Spanferkel, Spiralkartoffeln, Churros, Crèpes, Grillwürste, Lebkuchenherzen, Schokofrüchte oder Zuckerwatte.

Auf dem Senser Platz erweist sich der Bagger der Firma Vogel-Walliser für die kleinen Festbesucher als Attraktion. Unter fachkundiger Anleitung gilt es, mit Geduld und Fingerspitzengefühl verschiedene Zylinder ein- und auszuladen.

Zwiebelkuchen wird vermisst

Gleich daneben schenken Tina und Rudi am Weinbrunnen des Schliengener Weinguts Zimmermann aus. Gerade sei man mit dem Herbsten fertig geworden. Rudi, ehemaliger Kellermeister, ist überzeugt: „Das wird ein ausgezeichneter Wein.“ Zum dritten Mal ist das Team auf dem Herbstfest: „Der Ausschank läuft super, und das Wetter spielt mit.“

„Wein gehört zu einem Herbstfest dazu“, finden (von links) Stephan, Hans-Peter, Rudi und Tina. Foto: Veronika Zettler

Am Weinbrunnen stoßen auch die Freunde Stephan Braun aus Basel und Hans-Peter Stüssi aus Riehen mit einem Gläschen Sekt an. Seit Jahren sind sie Stammgäste beim Herbstfest. „Als es ihn noch gab, haben wir immer beim Wein-Speck gestanden“, erinnern sie sich. „Wein und Herbstfest, das gehört einfach zusammen.“ Stüssi betont zudem: „Der Weinbrunnen müsste eigentlich mitten auf den Marktplatz, dahin, wo das Volk ist.“ Außerdem vermissen sie Zwiebelkuchen.

Elektro-Highlights auf der Automeile

Viele Besucher schlendern durch die Automeile entlang der Tumringer Straße und bleiben an den glänzenden Neuwagen stehen. Insgesamt sechs Autohäuser sind vertreten. Roland Brachwitz, Filialleiter von Ernst & König Lörrach, ist mit der Resonanz zufrieden: „Die Besucher sind interessiert, vor allem an den Elektro-Highlights“, berichtet er – insbesondere das elektrische „Raumwunder“ Ioniq 9. Im Nutzfahrzeugbereich der Transit Elektro sorgen für Aufmerksamkeit.

Werbung für die Regio-Messe

Auch Anbieter mit Sitz außerhalb der Innenstadt sind mit Ständen präsent, so erstmals Thomas Platzer und Pascale Bader, um für die im März stattfindende Regio-Messe die Werbetrommel zu rühren. „Viele sind erstaunt, wie aufwendig die Planung der Messe ist“, schmunzelt Platzer.

„Wenn’s dann mal läuft, dann läufts“

Derweil drehen Besucher eifrig am Glücksrad von Reifen Glatt. „Wir nutzen das Herbstfest vor allem, um unsere freie Werkstatt einem größeren Publikum vorzustellen“, sagt Florian Glatt.

Im Gedränge der Tumringer Straße zeigt sich auch Andreas Berlin, Marketingverantwortlicher und Berater von Pro Lörrach, zufrieden mit dem Andrang: „Wenn’s dann mal läuft, dann läuft’s.“