Die Freude über den Überraschungsbesuch der Schantlekapelle im „La Bodega“ ist riesengroß. Foto: Holzer-Rohrer

„Für uns ist die Oberndorfer Fasnacht etwas ganz Besonderes“, so Jocelyne Champesme, die stellvertretende Bürgermeisterin von Thierville-Sur-Meuse. Sie war mit einer Delegation aus der französischen Partnerstadt am Rosenmontag angereist

Bürgermeister Matthias Winter empfing die Delegation im „La Bodega“, wo man einen gemütlichen, ausgelassenen Abend verbrachte.

 

Man näherte sich an – über Sprachbarrieren hinweg, dafür sorgten Patricia und Detlef Hagedorn, die seit vielen Jahren diese Städtepartnerschaft begleiten und entscheidend mittragen. Als Übersetzer nehmen sie eine unverzichtbare Position ein, was auch an diesem Abend wieder deutlich wurde.

Bürgermeister Matthias Winter sprach die gute Tradition an, sich gerade an Fasnet zu besuchen, weil eben diese Tage Freude und Zusammenhalt stiften, weil die Fasnet es verstehe, die unterschiedlichsten Menschen zu verbinden.

Beziehungen intensivieren

Jocelyne Champesme ordnete diesem Zusammentreffen einen hohen Stellenwert zu, weil die Delegation sich Jahr für Jahr personell verändere. Auf diese Weise könnten immer mehr Vertreter aus Thierville-Sur-Meuse das Oberndorfer Brauchtum kennenlernen, die Beziehungen intensivieren und so dazu beitragen, die Städtepartnerschaft auf eine solide Basis zu stellen.

Sie dankte ganz herzlich für den Empfang, den sie auch nach 20 Jahren immer noch sehr genieße und auf den sie sich immer wieder aufs Neue freue. Bürgermeister Winter lud die Gäste für den Dienstagmorgen auf die Ehrentribüne ein und wünschte ihnen, dass sie vieles von der Oberndorfer Fasnet in die französische Heimat mitnehmen können – insbesondere eine gut gefüllte Tasche mit Brezeln, Orangen, Würsten und Süßigkeiten. Er zeigte sich überzeugt, dass am Fasnachtsdienstag beim historischen Narrensprung alles zusammenpassen wird, um viele tolle Eindrücke zu sammeln.

Oberndorfer Lebensfreude

Und als wollte sie den Freunden aus Frankreich einen Vorgeschmack geben, erklang Musik, und völlig überraschend stattete die Oberndorfer Schantlekapelle der Delegation einen Besuch ab.

Da war die Freude riesengroß, da wurde geschunkelt, mitgeklatscht und die Handys gezückt – man konnte sich gar nicht sattsehen und -hören. „Genießt die Zeit, denn schöner kann man Oberndorf nicht erleben“, so Christoph Seidel, der Dirigent der Schantlekapelle, der auch ohne Übersetzung nahe brachte, was Oberndorfer Lebensfreude ausmacht.

Und wer Christoph Seidel kennt, wusste, dass für Jocelyne Champesme kein Weg am Ritual des „Sauhond“ vorbeiführte. Sie trug es nicht nur mit Fassung, sondern betrachtete es als Ehre, von den vielen musikalischen Schantle auf solche Weise geadelt zu werden.