Daniel Karrais (7. von links) zu Besuch in einer Klasse des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums Heiligenbronn mit dem Schwerpunkt Hören. Foto: Sandra Bantle

Daniel Karrais besuchte das SBBZ der Stiftung St. Franziskus in Heiligenbronn und würdigte die Förderzentren als „wichtigen Bestandteil“ des Bildungssystems.

Beim Besuch des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) mit den Schwerpunkten Hören und Sehen in Heiligenbronn, informierte sich der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais über deren aktuelle Herausforderungen.

 

Im Gespräch mit den Vorständen der Stiftung St. Franziskus, der Trägerin des SBBZ, Stefan Guhl und Andrea Weidemann diskutierte Karrais die Rolle der SBBZ im Bildungssystem, die Chancen der Digitalisierung für die Schüler sowie die ärztliche Versorgung im Landkreis. „Die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren sind ein wichtiger Bestandteil unseres Bildungssystems“, betonen die beiden Stiftungsvorstände. Gerade bei komplexen Einschränkungen brauche es für Kinder spezialisierte Angebote, wie sie in Heiligenbronn geleistet würden. Karrais teilt diese Einschätzung: „Ein gutes Bildungssystem bildet unsere Vielfalt ab. Das heißt auch, dass es neben Regelschulen Orte mit spezifischer Expertise braucht, an denen Kinder individuell gefördert werden.“ Die spezifischen Bedürfnisse seien je nach Einschränkung andere. Die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren könnten auf diese adäquat eingehen, so Karrais.

Rolle der Digitalisierung

Ein weiteres Gesprächsthema war die Digitalisierung. „Diese schafft für unsere Schüler mit Einschränkungen im Hören und/oder Sehen sowie die Lehrkräfte enorme Erleichterungen im Alltag“, unterstreichen die Stiftungsvorstände Guhl und Weidemann. Digitale Assistenzsysteme, barrierefreie Lernplattformen oder Hilfsmittel zur Kommunikation könnten Barrieren abbauen und Teilhabe verbessern. Sie wiesen jedoch darauf hin, dass die digitale Barrierefreiheit auch in anderen Bereichen im öffentlichen Bereich mitgedacht werden müsse, etwa bei der Beantragung von Anträgen oder dem Zugang zu Internetseiten von Behörden.

Abschließend besprachen die Gesprächsteilnehmer die ärztliche Versorgung im Landkreis. Die Stiftungsvorstände berichten, dass Familien zunehmend Probleme haben etwa HNO-Ärzte zu finden. Untersuchungen und Arzttermine würden so oft zur logistischen Herausforderung. „Die medizinische Versorgung mit Ärztinnen und Ärzten im Kreis Rottweil ist extrem angespannt, in verschiedensten Fachbereichen“, sagte Karrais. Die demografische Entwicklung verschärfe diesen Mangel in den kommenden Jahren noch weiter. Der Rottweiler Politiker spreche sich daher für die Errichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums aus, um die medizinische Versorgung im Landkreis aufrechtzuerhalten.