CDU-Landtagsabgeordnete Katrin Schindele mit Lizergy-Geschäftsführer Simon Hänel Foto: Lizergy

CDU-Landtagsabgeordnete Katrin Schindele und Lizergy-Geschäftsführer Simon Hänel sind sich einig: In der Photovoltaikbranche muss Bürokratie abgebaut werden.

Beim Besuch der neu errichteten Betriebsstätte der Lizergy GmbH in Freudenstadt kam es zu einem Austausch zwischen CDU-Landtagsabgeordneten Katrin Schindele und Lizergy-Geschäftsführer Simon Hänel über die derzeitigen Herausforderungen in der Photovoltaikbranche. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die wachsende Belastung durch administrative Anforderungen, die den Ausbau erneuerbarer Energien verlangsamen und verteuern. Das teilt Katrin Schindeles Büro in einer Pressemitteilung mit.

 

Hänel schilderte, wie aufwendige Genehmigungs- und Meldeverfahren bereits in frühen Projektphasen zu erheblichen Verzögerungen führen. Besonders kritisierte er die Vielzahl an Schnittstellen: Die Anmeldung neuer Solaranlagen ist sowohl beim Netzbetreiber als auch im Marktstammdatenregister erforderlich – und das meist in unterschiedlichen Formaten und mit doppeltem Aufwand, heißt es weiter. „Diese Doppelstrukturen sind für uns nicht nur ein immenser Zeitfresser, sie treiben auch die Kosten für unsere Kundinnen und Kunden in die Höhe“, so Hänel.

Zertifizierung verursacht erhebliche Mehrkosten

Auch die vorgeschriebene Zertifizierung bei größeren Anlagen sorge für erhebliche Mehrkosten, da diese nur von qualifizierten Elektrofachkräften ausgefüllt werden dürfe. „Fachkräfte, die eigentlich auf der Baustelle gebraucht würden, sitzen über Stunden hinweg an Formularen – das ist weder effizient noch zukunftstauglich.“

Ein weiteres Thema war die Genehmigung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Hier sei die Zahl der beteiligten Behörden häufig ein Bremsklotz, schilderte Hänel. Neben Umweltämtern, Bau- und Landwirtschaftsbehörden müssten auch wasser- und naturschutzrechtliche Belange geklärt werden.

Anforderungen erschweren Umsetzung von Projekten

Diese Vielzahl an Ansprechpartnern und die daraus resultierenden unterschiedlichen Anforderungen erschwerten die Umsetzung von Projekten erheblich. Dabei seien gerade Freiflächenanlagen ein wesentlicher Baustein für die Energiewende in Baden-Württemberg, heißt es in der Mitteilung. Schindele wies auf die Notwendigkeit hin, zunächst konsequent bereits bebaute Flächen und Dachflächen für Photovoltaik zu nutzen, bevor zusätzliche Freiflächen in Anspruch genommen werden.

Mit Blick auf die naturschutzrechtlichen Auflagen formulierte Hänel einen Appell: „Umweltschutz ist wichtig – da sind wir uns alle einig. Aber wir dürfen nicht aus dem Blick verlieren, dass ohne einen zügigen Ausbau erneuerbarer Energien die Grundlagen für eine intakte Umwelt gefährdet sind.“ Es gehe nicht darum, Standards zu senken, sondern Verfahren zu verschlanken und Prozesse praxistauglicher zu gestalten.

Schindele: „Unnötige Bürokratie

Schindele zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft des Unternehmens. „Die Lizergy GmbH zeigt beispielhaft, wie viel Potenzial in der Region steckt – und wie sehr dieses Potenzial durch unnötige Bürokratie ausgebremst wird. Wenn wir den Ausbau erneuerbarer Energien wirklich vorantreiben wollen, müssen wir den Unternehmen mehr Freiraum und Planbarkeit geben.“

Schindele kündigte an, die angesprochenen Punkte auf Landesebene weiterzutragen. „Wir brauchen jetzt Lösungen, die den Ausbau erneuerbarer Energien nicht nur politisch wollen, sondern auch praktisch ermöglichen“, so Schindele.