Das Laienspiel-Gruppe mit (von links) Corrado Bellomo, Norbert Studer und Carmen Blümle bei der Probe von „Opa, es reicht“ Foto: Mühl

Die Laienspiel-Gruppe aus Kippenheimweiler bringt am morgigen Samstag das Stück „Opa, es reicht“ auf die Bühne. Die Beteiligten versprechen lustige Dialoge und Situationen. Unsere Redaktion hat die Truppe bei ihrer Probe besucht.

Laienspiel-Theater hat in Wylert eine lange Tradition, es reicht bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zurück. In den 1970er-Jahren wurde die Tradition ebenso hoch gehalten wie ab 1983 mit der Einweihung der Kaiserswaldhalle.

 

Unter Regie von Annemarie Kittler wurden mehrere Produktionen des „Vereinstheaters“ aufgeführt. Damaliger Höhepunkt war ein Stück über die Geschichte des Dorfs, das Ensemble umfasste seinerzeit 45 Darsteller. Vor mehr als 500 Besuchern wurde das Werk aufgeführt – bis heute ein geschichtsträchtiger Abend der Dorfhistorie. Kittler, später Hanne Kaiser-Munz und Wolfgang Meier hielten die Tradition aufrecht. Doch dann lebte das Theaterspiel erst 2015 angesichts des Ortsjubiläums 650 Jahre Kippenheimweiler wieder auf.

Stück ist ein humorvoller Generationen-Stoff

Lahrs Stadthistoriker Thorsten Mietzner schrieb mehrere Szenen, die unter Regie von Andrée Blum (Elsässisches Theater Straßburg) einstudiert wurden. Das war der Beginn der Laienspiel-Gruppe, die bis heute unter dem Dach des Historischen Vereins Kippenheimweiler besteht. 2017 wurde mit der „Misswahl“ ein klassischer Dreiakter gespielt, 2019 für die Einweihung des historischen „Schopfs“ ein selbst geschriebenes Stück zu dessen Historie sowie 2022 ein Werk anlässlich 50 Jahren Eingemeindung zur Stadt Lahr.

Dieses Jahr feiert der Förderverein für Heimatpflege und Ortsgeschichte das Zehnjährige – Anlass genug für das Ensemble der Theatergruppe, um am morgigen Samstag, 23. November, mit „Opa, es reicht“, erneut unter Regie von Blum, einen weiteren Dreiakter auf die Bühne der Kaiserswaldhalle zu bringen.

In der Vorbereitung wird einiger Aufwand betrieben, was sich bei Themen wie Licht (unter anderen Thomas Schlenker), Maske (Margitta Schmalz, Bernadette Schlenker), Bühnenbild/Requisiten (Arnold Schneble) oder Souffleur (Sascha Blümle) zeigt. Die Idee zur Aufführung entstand vor rund einem Jahr. Gemeinsam wurden denkbare Stücke diskutiert, bis die Wahl auf das Werk „Opa, es reicht“, einen humorvollen Generationen-Stoff, fiel.

Mit dabei ist ein zwölfköpfiges Ensemble aus Corrado Bellomo, Carmen Blümle, Nikita Dergagjm, Valentin Friedrich, Peter Gabriel, Michael Hatt, Silke Heist, Aaron Schneble, Hannah Schneble, Norbert Studer, Agnes Weis und Hannah Weis. Sie sind zwischen zwölf und 70 Jahre alt.

Einige Rollen wurden dazu geschrieben

„Wir haben eigens noch mehrere Rollen, darunter zwei für Kinder, hinzu geschrieben“, erzählt Gesamtleiter Friedhelm Roth beim Pressetermin. Seit den Sommerferien wurden 30 Probentermine angesetzt. Roth lobt die „große Disziplin der Darsteller. Heute ist es angesichts getakteter Terminkalender nicht selbstverständlich, alles unter einen Hut zu bekommen. Das erfordert viel Flexibilität.“

Auch Blum ist zufrieden, obwohl nie das komplette Ensemble versammelt ist. „Alle geben sich viel Mühe, es macht Spaß in der Gruppe“, stellt sie fest. Zwar werde „der eine oder andere Anschiss mal verteilt, aber auf nette Art“, schmunzelt sie. Darsteller Peter Gabriel nennt das hingegen „konstruktive Hinweise und Tipps zum eigenen Spiel“.

Über die Handlung verraten die Beteiligten nicht allzu viel. „Es herrscht Bewegung im Spiel, lustige Dialoge und Situationen sollen zum Lachen anregen. Das Stück hat nichts mit Wylert zu tun. Aber es passieren klassische Dinge, Personen treten auf, die wir so auch im Ort haben“, deutet Edgar Kern vom Förderverein für Heimatpflege und Ortsgeschichte an. Das Interesse ist bereits rege gegeben, nicht nur im Dorf. „Wir haben beispielsweise auch aus Kippenheim Anmeldungen erhalten, das Ganze multipliziert sich auch nach außen. Was schön ist, weil wir zum kulturellen Angebot beitragen, aber auch mal wieder zum herzhaften Lachen, gerade in diesen ernsten Tagen, einladen wollen“, so Fördervereins-Vorsitzender Stephan Hurst.

Die Vorstellung

Die Kaiserswaldhalle wird am morgigen Samstag, 23. November, um 18 Uhr geöffnet. Bis 19.30 Uhr werden die Gäste der Aufführung bewirtet, ebenso in der Pause nach dem zweiten Akt.