Die Bestattungskosten werden nach jüngstem Beschluss des Jettinger Gemeinderats steigen. Foto: Archiv

Gebührenanhebung: Kostendeckungsgrad liegt bislang unter Landesdurchschnitt

Jettingen. Etwa 280 000 Euro fallen in Jettingen jährlich für das Friedhof- und Bestattungswesen an. Dem gegenüber stehen Erträge von lediglich etwa 105 000 Euro. Die Kostendeckungsgrad ist damit seit 2012 deutlich gesunken. Zeit, an der Gebührenschraube zu drehen.

39,8 Prozent betrug der Kostendeckungsgrad noch im Jahr 2012. Im Jahr 2021 werden es voraussichtlich nur noch 35,3 Prozent sein. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Kostendeckungsgrad der Gemeinden in Baden-Württemberg im Jahr 2018 liegt bei Kommunen mit 4000 bis 10 000 Einwohnern bei 50,1 Prozent.

Die Preise für den Bestattungsdienstleister Weiß und Mozer werden in den nächsten Jahren um sieben Prozent pro Jahr steigen. Der Grund: Die Nachfrage nach Urnengräbern steigt, während gleichzeitig Ausstattung und Geräte für das Ausheben von Erdgräbern bereitgehalten werden müssen. Ein Sachverhalt, der sich auch bei der Gemeinde bemerkbar macht. Zusätzlich steigen die Sach- und Personalkosten.

Damit diese Entwicklungen den Kostendeckungsgrad nicht noch weiter drücken, entschied die Verwaltung, mit dem Vorschlag einer Gebührenerhöhung an den Gemeinderat zu wenden. Zuletzt wurde 2018 für die Jahre 2019 bis 2021 an der Stellschraube gedreht.

Die Gebührensätze sollen jährlich um 8,5 Prozent angehoben werden, was Grabherstellung und Grabnutzung angeht. Die Gebühren für die Nutzung der Aussegnungshalle bleiben unverändert. Die Pflegegebühren erfahren eine Anpassung von zwei Prozent jährlich.

Hans-Martin Ott stimmte dem Vorschlag im Namen der CDU zu. Er hätte allerdings gerne den Samstagszuschlag gestrichen. Ein Punkt, der genau geprüft werden müsse – auch, ob es dann zu Unstimmigkeiten kommen könnte, wenn andere Gemeinden in der Umgebung den Zuschlag weiterhin verlangen.

Bürgermeister Hans Michael Burkhardt nahm den Gedanken daher auf und versicherte, Rücksprache mit Bestattungsinstitut und Pfarrer zu halten.

Der Gemeinderat war geschlossen mit den vorgeschlagenen Gebührenerhöhungen einverstanden.