Wird das Sterben immer teuerer? Zwei Bestattungsunternehmen aus Horb berichten von der derzeitigen Situation. (Symbolfoto) Foto: © Dean –stock.adobe.com

Umsonst ist der Tod und der kostet das Leben, besagt ein Sprichwort. Aber was, wenn Bestattungen aufgrund der Inflation auch immer teurer werden? Zwei Bestattungsunternehmen berichten von ihrer derzeitigen Situation.

Horb - Bei Bestattungen Schick und Wittelsberger, sowie bei Friedrichson Bestattungen merke man die Inflation zum Glück noch nicht allzu stark. Zwar sind mit den steigenden Holzpreisen auch die Kosten für Särge höher geworden, das sei jedoch zumindest momentan noch nicht weiter problematisch.

"Es ist durchaus so, dass die Kunden sich vermehrt Gedanken um die Bestattungsart machen. Einige wünschen sich zum Beispiel einen Kostenvoranschlag, um besser planen zu können, was auf sie zukommt", so Bestattungen Schick und Wittelsberger. Das Unternehmen beobachtet einen deutlichen Trend hin zur Feuerbestattung und damit weg von der traditionellen Erdbestattung. "Das ist eindeutig so. Das war aber auch vorher schon der Trend, der hat schon vor Jahren begonnen. Zurzeit haben wir etwa 70 Prozent Feuerbestattungen und 30 Prozent Erdbestattungen."

Grabpflege als entscheidender Faktor

Vor allem liege es daran, dass die Menschen auch an die Grabpflege denken, wenn sie eine Bestattung planen. Oft ist es gerade Älteren nicht mehr möglich, sich selbst um das Grab eines Angehörigen zu kümmern. Da komme es teilweise sogar vor, dass diese einen Gärtner anheuern müssen, um das Grab zu pflegen, wenn sie es irgendwann nicht mehr selbst machen können.

Die kosten steigen und steigen

Särge bestehen aus Holz und die Toten müssen transportiert werden – Spritpreise und Holzkosten sind für einen Bestatter also unausweichliche Kosten. "Dieses Jahr sind die Holzkosten dreimal gestiegen. Bisher haben wir sie schlucken können, sodass wir die Mehrkosten nicht an die Kunden weitergeben mussten", erklärt Julia Friedrichson. Ihr sei es vor allem wichtig, die Angehörigen in einer so schwierigen Zeit nicht unnötig zusätzlich zu belasten. Denn bekanntlich ist es ja so, dass wenn etwas teurer wird, die Preise selten wieder sinken. Aber: "Wenn unsere Kosten noch weiter steigen, müssen wir es irgendwann anders lösen. Ich hoffe einfach noch darauf, dass im nächsten Jahr die Preise wieder etwas zurückgehen."

Aufgrund der Corona-Pandemie seien schon die Preise für Einweghandschuhe und Desinfektionstücher gestiegen. "Da hatten wir eine Pauschale von 20 Euro eingeführt – das war fast die höhere Belastung", so die Bestatterin.

Günstigste Option ist der Ruhewald

Im Horber Raum sei der Ruhewald die günstigste Option. Da der Trend ohnehin zur Feuerbestattung geht und die Beisetzung im Ruhewald gleichzeitig eine sehr pflegeleichte Alternative darstellt, entscheiden sich viele dafür. Außerdem sind die Friedhofskosten deutlich höher als die im Ruhewald.