Das ganze Leben ist ein Quiz, und Kandidaten gab es genug bei den vier Stationen der „Mess“. Die schlängelte sich den ganzen Tag durch das Städtle, beschützt von der Narrenbolizei. Auch aus der französischen Partnerstadt Arbois tippelten Gäste fleißig mit.
Da griff der Obmann Stötzi tief in die Mottenkiste des TV und kramte frei nach dem Umzugsmotto TV-Shows für die Elfemess noch mal den Rudi Carell und seine TV-Show „Das laufende Band“ heraus. Die lief 1974 bis 1979 und haben die U50-Elfemessler noch nie gesehen.
Machte aber nichts, es gab in den Wirtschaften und dazwischen immerhin Gags am laufenden Band und der alte Holländer Scherzkeks hätte sicher auch an den Flachwitzen seinen Spaß gehabt.
Thomas Stötzel hatte zwar einen Plan und seine Reden für alle Stationen – was genau dort überall geschah, wusste er allerdings nicht. Das fing schon bei den gereimten Witzen von Lothar „Matsch“ Marschner an der ersten Außenstation am Minigolfplatz an und hörte erst an der letzten Station gut acht Stunden und laut Fitnessuhr 6,1 Kilometer nach dem Start wieder auf.
Die Teilnehmer legen gut sechs Kilometer zurück
An der Außenstation Feuerwehr hatten die Kandidatenpaare Susanne Hermann/Manfred Wöhrle und Ulli Tippmann/Klaus Schmider das erste „Am-laufenden-Band-Fasentquiz“ zu bestehen, das letztere für sich entschieden. Mit der Elfemesskapelle vorneraus schlängelte sich die Elfemess mit Hunderten Teilnehmern wieder zurück ins Städtle, schunkelte traditionsgemäß auf der Kinzigbrücke und unterm Narrenbaum den „Mucho“ und drängte sich in den „Ratskeller“ um die kleinste Bühne der Welt, wo vor allem Spontanität gefragt ist.
Auf dem Stammtisch stimmten die Quizmaster vom Limbe „Das ganze Leben ist ein Quiz“ an und hatten für die Antworten auf ihre originellen Fragen noch originellere Preise zu vergeben. Mit dem Song „Ich hab Stoff, Johanna“ zogen die erweiterten „Amigos“ in den Ratskeller ein: „Seit einem Jahr schon Totentanz, am Boden lag der ‚Liederkranz’, doch seit reichlich Stoff vorhanden, sind wir wieder aufgestanden. Wir singen nur noch zugekifft, weil man den Ton dann besser trifft.“
Die Freigabe des Cannabis hatte wohl auch den Burgis angefixt, der aufgefordert wurde, auf dem „Ratskeller“-Stammtisch sein Wahlprogramm zu proklamieren. Der Beifall der Narren war ihm gewiss: Erstens habe die Stadt am Stadion 10 000 Quadratmeter Gelände gekauft für eine Cannabis-Plantage, zweitens werde das Kinzigtalbad zur nächsten Fasent mit Weizen gefüllt und drittens gebe es künftig zur Grünlichtpassage am Damm im Städtle eine Rotlichtstraße.
Während die vielen Elfemessler allein ihrem Vergnügen nachgingen, war für die Narrenbolizei zwischen den Stationen Ernst und Verantwortung angesagt. Sie schützten die lange Polonaise, die sich freundlich winkend durch die Straßen schlängelte, sicher vor dem Verkehr. Die meisten Auto- und Brummifahrer nahmen’s mit Humor und winkten lachend zurück.
Stimme aus Arbois
Außer der Jugendgruppe aus Arbois haben auch 15 Freunde aus der Partnerstadt Arbois die Hausacher Fasent ab dem Samstag mitgefeiert, wurden sofort integriert und waren begeistert. Samira Chazerand: „Das ist ein großartiger, außergewöhnlicher Karneval, bei dem Menschen viele Emotionen teilen. Am besten hat mir gefallen, dass so viele verschiedene Menschen gemeinsam feiern.“