„Minimal Music meets Minimal Art“ - diese Kooperation der Dreiklangkonzertreihe mit dem Forum Kunst erwies sich als Glücksgriff.
„Minimal-Music“ des New Yorker Steve Reich und die minimalistische Kunst des Deutschen Gerhard Langenfeld gingen eine gelungene Symbiose ein.
Die Intendantin der Dreiklangreihe Julia Guhl holte junge Musiker ins Boot und realisierte zusammen mit dem Geschäftsführer von Forum Kunst Jürgen Kubben einen ungewöhnlichen, gelungenen Konzertabend samt Uraufführung.
Bereits der Beginn “Clapping Music“ von Steve Reich setzte die musikalischen Akzente der Minimal Music mit vorrangig gleichen Rhythmen, die sich im Raum vervielfältigen und dadurch an Klangfülle gewinnen.
Große Klangräume
Raumfüllend beeindruckte die Komposition „Cello Counterpoint“ ebenfalls von Steve Reich, die souverän von der jungen Cellistin Izumi Fujii für Cello solo und Tonband mit sieben Cellistimmen aufgeführt wurde: Tiefen -und Höhenvariationen wechselten mit lyrischen Tonlinien und drängenden Forte-Rhythmen ab, die große Klangräume ausloteten.
Das Werk von Oliver Korte „Music for a Wolf„ lebte von rhythmischen Gegensätzen, dessen Klangbilder Pascal Klaiber am Marimba behutsam zurücknehmend und crescendo zupackend herausholte.
Im Programmmittelpunkt stand die Uraufführung von Joo Aiple „Meta-Pastiche in Minimal“ für diverse Fell- und Perkussionsinstrumente aus Metall und Holz. In vollkommener Zurücknahme führte Aiple souverän zunächst einzelne Perkussionsinstrumente ein, um dann verstärkt mehrere gleichzeitig zum Klingen zu bringen, und Crescendi zu Tiefenresonanzen auszuholen in sicher gesetzt extremen Tempi.
Musikalische Zwiegespräche
Vergleichbar mit Cello Counterpoint trug Julia Guhl „New York Counterpoint“ für „Klarinette und tape“ von Steve Reich vor, äußerst gekonnt setzte sie kontrapunktische Akzente ihres Soloinstruments gegenüber der Tonbandeinspielung mit neun Klarinetten und hielt so musikalische Zwiesprache.
Ihre akzentuiert gesetzten Rhythmen verschmolzen auch in forcierenden Tempi zu einem starkem Klangvolumen des Gesamtwerks.
Mit dem „Rhythm Song“ von Paul Smadbeck beschlossen Joo Aiple, Marimba und Pascal Klaiber, Percussion (Darabuka) in äußert reduziertem Klangvolumen einen Minimal-Abend (einschließlich Zugabe von Pascal Klaiber, Percussion) , in dem die Besucher in Musik und Kunst zugleich eintauchen konnten.