Es ist für Gabor Izso ein Herzensprojekt: Während viele Läden in der Lahrer Innenstadt inzwischen leerstehen, wagt er die Eröffnung des „Ökosystem“-Ladens. Damit erhält ein deutschlandweit einmaliges Konzept Einzug in die Vogtstorstraße.
Von handgefertigten Biotopen in allen Größen über Moosbilder bis hin zu Terrarien: Das Grün der einzelnen Kunstwerke im „Ökosysteme“-Laden strahlt eine natürliche Ruhe aus. Und je länger man den kleinen Raum in der Vogtstorstraße 3 durchkämmt, desto mehr merkt man, mit wie viel Liebe fürs Detail die einzelnen Dekorationsartikel im Raum drapiert sind.
Seit dem 1. März sind die Pforten von „Izso-Ökosysteme“ geöffnet. In der oberen Räumlichkeit bietet Inhaber Gabor Izso seine Kunstwerke an, während im unteren Bereich die von ihm liebevoll als „Hexenküche“ bezeichnete Werkstatt liegt. Dort bietet er wöchentlich Kurse für die selbstständige Zusammenstellung von Ökosystemen an.
Von Moosbildern und Biotopen bis zu Terrarien
Doch was konkret wird dort verkauft? Die Arbeiten von Izso sind unterschiedlich: Man kann kleine, grüne Biotope für die Wohnung erwerben – ohne Gießen und weitere Aufwände für die neuen Besitzer. Auch Moosbilder können die Kunden aufwandslos daheim an die Wand hängen. Für Halter exotischer Tiere werden individuell angefertigte Terrarien angeboten. Ebenfalls sind Kerzen, kleine Bonsaibäume und Dekorationsartikel im Laden erhältlich. Und wer selbst tätig werden möchte, kann diese Biotope mit Anleitung in Kursen der sogenannten „Hexenküchen-Werkstatt“ bauen. Insgesamt hat Izso 300 Projekte geplant, darunter auch individuelle Auftragsarbeiten.
Der Shop ist für Izso ein absolutes Herzensprojekt: „An erster Stelle stand für mich, das zu tun, was ich liebe. Und wenn ich davon leben und Geld verdienen kann, ist das nur ein Plus.“
Materialien stammen aus Ungarn
Die Idee wuchs während einer beruflichen Reise in Südkorea im Jahr 2006. Dort traf Izso einen japanischen Meister, der in seinem Laden aus lebendigen Pflanzen Kunst anfertigte. Er erinnert sich noch gut, dass er den ganzen Abend bei ihm war, Tee getrunken und sich mit Bonsai und Terrarien beschäftigt hatte.
Von der Idee bis zum eigenen Geschäft dauerte es noch eine Weile: Vor etwa eineinhalb Jahren entdeckte Iszo eine Marktlücke und die Idee von dem heutigen Shop entstand.
Die Materialien für seine Werke bezieht er aus seiner Heimat in Ungarn. Dort besitzt sein Vater ein Waldstück, das er zwei bis dreimal im Jahr besucht. In Deutschland züchtet Izso Moos oder geht dieses im Wald sammeln. Dabei kennt er sich inzwischen mit den verschiedenen Moosarten aus – und weiß auch, welche er nicht verwenden darf, weil sie unter Naturschutz stehen.
Es braucht Fachkenntnisse, um Biotope anzulegen
Doch das sind die einzigen Kenntnisse, die Izso braucht. Allgemein braucht es für die unterschiedlichen Arten der Biotope – im offenen oder geschlossenen Glas – besondere Rezepturen aus verschiedenen Erden. Deswegen rät Izso auch von billigen Online-Käufen ab: „Es ist nicht so einfach, wie es aussieht. Schließlich hat man ein geschlossenes System, das lebt und um das man sich nicht kümmern muss.“
Bislang kommt der Laden in der Lahrer Innenstadt bei Besuchern gut an, schildert Izso. Darauf legt der Inhaber auch besonderen Wert: „Für mich ist wichtig, dass die Leute einen Wow-Effekt haben, wenn sie hier reinkommen.“
Keine Konkurrenz
Ökosystem-Inhaber Gabor Izso erklärt unsere Redaktion, es gebe in Deutschland kein weiteres derartiges Geschäft. Tatsächlich haben unsere Recherchen ergeben, dass die nächste Konkurrenz in den Niederlanden anzutreffen ist.