Ein Militärflugzeug der besonderen Art fliegt am Freitag unter anderem über Sulz, Rottenburg und Nagold. Drohne, Flugzeug oder doch Helikopter - was war das für ein merkwürdiger Flieger?
Am Freitag folgt direkt das nächste besondere Fluggerät über der Region, nachdem Tags zuvor bereits ein Zeppelin für Aufsehen gesorgt hat. Gegen 11.16 Uhr fing eine nicht zu überhörende Maschine an, über Sulz für rund 15 Minuten seine Kreise zu drehen.
Bei dem Flieger handelte es sich um einen Senkrechtstarter, der ähnlich einem Helikopter ohne Startbahn abheben kann.
Das Fluggerät mit der Modellbezeichnung CV-22B Osprey (zu Deutsch Fischadler) von Bell/Boeing gehört zur Marineinfanterie (USMC) des US-Militärs. Laut Boeing wurden in 34 Jahren mehr als 475 Flieger des Typs V22 bestellt. Kunden sind dabei das US-Militär sowie die japanischen Streitkräfte. Die besonderen Flugzeuge kamen bereits in Afghanistan, im Irak und in Mali sowie in Zentralafrika (Africom) zum Einsatz und können in der Luft betankt werden.
Die US-Streitkräfte besitzen derzeit 52 "Fischadler". Die Hubschrauber-Flugzeug-Kombination ist also nach Informationen unserer Redaktion ein knappes Gut, welches in fast allen Einsätzen der Amerikaner von den Kommandeuren stark nachgefragt wird.
Neben den Kreisen bei Sulz am Neckar um das dortige Drehfunkfeuer "SUL" - eine Art Navigationspunkt in der Luftfahrt - drehte der US-Flieger mit dem Rufnamen "STRIP81" große Runden zwischen Nagold und Rottenburg. Nach rund einer Stunde Flugzeit landete er wieder am Flughafen Stuttgart.
Zum Hintergrund des Flugs ist derzeit nichts bekannt. Dem Flugmuster nach dürfte es sich aber um einen einfachen Übungs- oder Testflug gehandelt haben. Erst vor wenigen Tagen fanden Testflüge an der Panzerkaserne Böblingen statt. Erste Sichtungen des Fliegers in Baden-Württemberg gab es bei Testflügen in Stuttgart im Jahr 2013.