Der Vorstand des neu gegründeten Vereins Bürgerweinberg Rottweil (von links) Thomas Lippert, Michael Grimm, Elke Hugger und Michael Schuler. Foto: Siegmeier

„Civitis Bürgerweinberg Rottweil“ wurde im Beisein von 32 Gründungsmitgliedern gegründet. Nun ist eine Informationsveranstaltung für Interessierte geplant.

Zwei Weinberge soll es bis zur Landesgartenschau 2028 geben. Angelegt und bepflanzt werden sie im Auftrag der Stadt Rottweil und der Landesgartenschau gGmbH. Pflegen und bewirtschaften wird sie der Verein Civitis Bürgerweinberg Rottweil, der kürzlich im Beisein von 32 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben wurde. Das Interesse ist groß.

 

Gleichberechtigte Vorstände sind Michael Grimm, Elke Hugger und Thomas Lippert. Zum Schatzmeister wurde Michael Schuler gewählt. Mittlerweile zählt der Verein 36 Mitglieder, „darunter sechs Stadträte, Oberbürgermeister Christian Ruf und Bürgermeisterin Gaehn, was uns ganz besonders freut“, betont Elke Hugger.

Michael Grimm, Thomas Lippert und Elke Hugger sind Experten in Sachen Weinbau und stehen der Stadt sowie der Landesgartenschau gGmbH seit Monaten mit Rat und Tat zu Seite, denn ein Weinberg ist nicht mal schnell so angelegt. Hier bedarf es unzähliger Genehmigungen, Abstimmungen, und auch die Auswahl der Reben für den bald höchsten Weinberg Baden-Württembergs wollen wohl überlegt ausgesucht sein, denn schließlich soll der Wein ja auch gedeihen.

Flächen in Vorbereitung

Derzeit werden die Flächen am Höllenstein und am Schwarzen Felsen – beides Steillagen – vorbereitet und die Pflanzrechte erworben. Im Frühjahr sollen die ersten Reben gesetzt werden, informiert Elke Hugger über den Zeitplan.

Zu Beginn der Gründungsversammlung im Refektorium des Kapuziners stellte Michael Grimm das Projekt vor und erläuterte, wie die Idee entstanden sei. Denn bereits der kürzlich verstorbene Stadtarchivar a. D. Winfried Hecht hatte vor vielen Jahren über den einstigen Rottweiler Weinbau geschrieben und die Gewannnamen erinnern noch heute an die einstigen Rebflächen.

„Uns ist es wichtig, den Rottweilern das Kulturgut Wein wieder näherzubringen“, so das erklärte Ziel von Grimm, Lippert und Hugger. Die Bewirtschaftung erfolgt in gemeinschaftlich bürgerschaftlichem Engagement als Mitmachweinberg. Die Bürger als Weinbergpaten sollen von fachkundigen Experten und Winzern angeleitet werden. Und bereits im Sommer könnten die ersten Arbeiten wie Reben anbinden, Hacken und Bewässern auf dem Plan stehen. Viele helfende Hände sind hier dann gefragt.

500 Liter Wein sind möglich

Aber bevor es richtig los geht, soll eine Infoveranstaltung für Interessierte stattfinden, planen die Vorstände. Hier soll über die Rebsorten, die Klimadaten, die Besonderheit der Rottweiler Weinhänge und die örtlichen Herausforderungen informiert werden.

Wer sich für den Verein Civitis, dessen Name sich übrigens vom dem Lateinischen Civitas = Bürgerschaft und vitis = Rebe ableitet, der kann sich auch auf der Homepage www.civitis.de informieren und dort auch das Mitgliedsformular herunterladen.

In Südlage am Höllenstein werden etwa 1200 Quadratmeter und am Schwarzen Felsen 2000 Quadratmeter Anbaufläche zur Verfügung stehen. Dort sollen zwischen 600 und 1000 Weinstöcke angepflanzt werden, wie Elke Hugger informiert. 500 Liter Wein könnten so gewonnen werden. „Bis zur Landesgartenschau wird es wohl deutlich weniger sein, aber es wird 2028 definitiv Wein geben,“ sagt sie abschließend.