Die RGG-Aula war für eine Stunde prall gefüllt. Foto: Dorn

Am Robert-Gerwig-Gymansium wurde vergangene Woche eine besondere Schulstunde abgehalten. Die gesamte Schulgemeinschaft versammelte sich dazu in der Aula, um mit verschiedenen Beiträgen zu zeigen, dass es Beispiele für ein Miteinander von verschiedenen Religionen gibt – sofern es gewollt wird.

Vergangene Woche, ein Jahr nach dem Aufflammen der Konfrontation in Palästina, traf sich die Schulgemeinschaft des Robert-Gerwig-Gymnasiums zu einem Friedens-Impuls für eine dicht gepackte, besondere Schulstunde in der Aula. Fächerübergreifend hatten Sabine Glöckler für das Fach Ethik, Simon Stocker für Gemeinschaftskunde, Hans-Michael Uhl als Religionslehrer und Schulsozialarbeiterin Birgit Lehmann das Programm vorbereitet.

 

„Wir sind Teil dieser Welt, in der es so viel Schönes gibt, aber auch Aggression und Hass“, sagte Birgit Lehmann in ihrer Begrüßung, und „auch wir entscheiden mit unserem Tun und Gestalten über die Konflikte und Kriege von morgen. Wir dürfen einfach nicht an den Punkt kommen, dass wir wegschauen und weghören und so zu tun, als ginge uns das alles nichts an. So gilt es, uns persönlich, aber auch als Schulgemeinschaft und in unserer Gesellschaft Gedanken zu machen über die Ursachen der Kriege und was es braucht, damit Konflikte entschärft und Aggressionen abgebaut werden.“

Fiona Dorn, frühere Schulsprecherin, berichtete mit einer Video-Botschaft aus Bonn anschaulich über ihr FSJ in einem Hort für Kinder- und Jugendliche aus benachteiligten Familien in Bolivien. Sie schilderte aus eigener Anschauung, wie wenig selbstverständlich es ist, Kindern angstfreie Räume zu schaffen und aggressive Umgangsformen abzulegen. Ulla Philipps-Heck (Freiburg) zeigte am Beispiel von Neve Schalom/Wahat al-Salam, einem Dorf unweit von Jerusalem, dass es auch in Palästina Orte geben kann, in denen sich Israelis und Palästinenser, Juden, Christen und Muslime, gleichberechtigt begegnen können. Das ist nicht einfach, aber in diesem „Friedensdorf“ wird das seit mehr als 50 Jahren eingeübt. „Mitten im Krieg müssen wir die Saat für den Frieden von morgen aussäen“, so das Ziel der Friedensarbeit in Zeiten blutiger Konflikte.

Zum Abschluss luden Schülerinnen des Seminarkurses „Schule als Staat“ zur Mitwirkung ein. Schulleiter Mathias Meier-Gerwig betonte, dass eine starke Demokratie, die man einüben kann, ein „Tor zum Frieden“ ist, wenn sich möglichst viele beteiligen und gelernt haben, gewaltfrei miteinander zu entscheiden.

Diskussion ging weiter

In der Klassenstufe 11 des RGG und der 11/12 der Kaufmännischen Schulen diskutierten Ulla Philipps-Heck und Hans-Michael Uhl anschießend noch zwei Schulstunden mit Schülern, über die Situation.