Gruppenbild umrahmt von Trachtenträgerinnen der Stadt Engen mit Ulrich Scheller (Mitte), der mit der Medaille des „Elysée -Vertrages“ ausgezeichnet wurde. Ihm zur Seite stehen (von links) Altbürgermeister von Engen Johannes Moser, Generalkonsul De Maisonneuve aus Stuttgart, Bürgermeister Frank Harsch, Bundestagsabgeordneter Andreas Jung, die Bürgermeister Francis Klein (Hüttendorf) und Torben Dorn (Dauchingen). Foto: Gertrud Hauser

Ulrich Scheller, der viele Jahre in Dauchingen wirkte, wurde in Engen für seine Verdienste um die deutsch-französischen Freundschaft die „Medaille des Elysée- Vertrages“ verliehen.

Einem großen Europäer wurde nun in seiner Heimatstadt Engen eine besondere Ehre zu teil. Ulrich Scheller wurde durch den Generalkonsul De Maisonneuve aus Stuttgart für seine Verdienste um die deutsch-französischen Freundschaft von der Republik Frankreich die „Medaille des Elysée-Vertrages“ verliehen.

 

Für Ulrich Scheller sind die Menschen jenseits des Rheines längst zu Freunden geworden. Eigentlich ist Scheller ein Kind des Elysée-Vertrages als durch diesen 1963 vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Präsidenten Charles de Gaulle die Freundschaft beider Länder besiegelt wurde.

Schon ein Jahr später besuchte er als Schüler mit seiner Klasse am Gymnasium Schramberg deren Partnerstadt Hirson an der belgischen Grenze. Bis heute pflegt Scheller Beziehungen in verschiedene Regionen Frankreichs sowie nach Monelia (Italien) und Panohalma (Ungarn).

Verdienste nahezu unübertroffen

Seine Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft, seien nahezu unübertroffen, so der Engener Bürgermeister Frank Harsch in seiner Begrüßung. Er habe Scheller als kompetenten Partner in allen Fragen zu den Städtepartnerschaften kennen und schätzen gelernt. So sei Scheller Geburtshelfer der Engener Partnerstädte in Trilport (Frankreich), Moneglia (Italien) und Pannonhalma Ungarn.

Die Laudatio zu dieser seltenen Ehrung hielt Bundestagsabgeordneter Andreas Jung (Wahlkreis Konstanz). Europa könne nicht verordnet werden, sondern müsse mit dem Herzen gelebt werden, nach dieser Devise pflege Ulrich Scheller seine Partnerschaften und sei so ein großes Beispiel des gelebten Miteinanders, so Andreas Jung.

In Dauchingen ist Scheller kein Unbekannter, war er doch lange Jahre als Konrektor an der damaligen Grund- und Hauptschule tätig. Bis heute unvergessen sind seine Technikunterrichtstunden, in denen er seinen Schülern das Bauen von Weihnachtskrippen nahe brachte. Viele dieser Krippen schmücken noch heute die Stuben der ehemaligen Schüler, ebenso unvergesslich bleiben auch die Landschulheim-Aufenthalte in Aldein in Südtirol.

Kontakt nie abgebrochen

Der Kontakt nach Dauchingen ist auch während seines Wirkens als Rektor an der Werkrealschule in Engen nicht abgebrochen. Unzählige Reisen hat Ulrich Scheller in den vergangenen drei Jahrzehnten als Bildungswerksleiter von Dauchingen organisiert und geleitet. Nach Corona bat ihn Dauchingens Bürgermeister Torben Dorn, sich um die Gemeindepartnerschaft mit Hüttendorf zu kümmern, so gab es erst kürzlich bei einer Fahrt mit dem Dauchinger Bildungswerk ein Wiedersehen mit den Freunden in Hüttendorf.

Versöhnliche und vorurteilsfreie Gespräche

In seinen Dankesworten erwähnte Scheller vor allem seiner Familie, die ihm bei all seinen Unternehmungen den Rücken frei hält. Ein ganz großer Dank ging aber an seine beiden im Ersten Weltkrieg verwundeten Großväter und deren versöhnliche, vorurteilsfreie Gespräche.

„Unser ganzes Europa braucht in aller Unterschiedlichkeit gemeinsames positives Denken, und ein achtsames Miteinander für eine friedfertige Zukunft“, so die verheißungsvollen Schlussworte von Ulrich Scheller, der die Gäste nachdem offiziellen Teil zu einem Glas Sekt einlud.