Ein besonderer Brauch wird auch in Villingen gepflegt.
Am Karsamstag werden in Polen Osterkörbe gesegnet. Der Osterkorb symbolisiert das Leben und die Früchte der Erde.
In den traditionellen polnischen Osterkorb gehören Brot, Wurst, Ei, Salz und Pfeffer, Meerrettich und Kuchen. Das Ganze wird anschließend mit Weidenkätzchen schön geschmückt, in der Kirche mit Weihwasser gesegnet und am Ostersonntag zum Frühstück gegessen.
So auch auch Samstagmittag in Villingen in der katholischen Heilig-Kreuz-Kirche an der Hochstraße. In vielen Körben befanden sich auch Pisanki – schön bemalte Ostereier. Diese sind aber nicht nur gefärbt, sondern oft wirklich kunstvoll und aufwändig verziert. Man muss die Eier zunächst ausblasen, dann mit heißem Bienenwachs je nach Geschmack dekorieren und in bunte Farben tauchen. Sobald die Eier getrocknet sind, entfernt man die Wachselemente, um die schönen Muster bewundern zu können.
Aus der Heimat
Diesen Osterbrauch aus der Heimat lassen jedes Jahr die polnischen Christen im Schwarzwald-Baar-Kreis aufleben. Am Karsamstag in der Mittagszeit füllte sich die Kirche. Und zu Beginn der Feier standen vor dem Altar annähernd 200 Körbchen, die von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen dort zur Segnung hingestellt wurden.
Aus Singen kam eigens der für die polnischen Gläubigen in der Region Schwarzwald-Baar zuständige Pfarrer Lukasz Kurmaniak nach Villingen. Der Pfarrer ist für seine polnischen Landsleute im Hegau, Konstanz, Linzgau, Zollern und Sigmaringen- Meßkirch ebenso zuständig und fuhr nach der Liturgiefeier sofort weiter nach Sigmaringen.
Er segnete die Osterspeisen, die man wieder mit nach Hause nahm, um sie am Ostersonntag zu essen. Selbstverständlich wünschte man sich gegenseitig den Osterfrieden. Die Osternachtsfeier für die polnische Gemeinde fand in der Stammkirche in Rielasingen-Worblingen im Kreis Konstanz statt.