Das Schliffkopf-Hotel im Schnee. Foto: rt

Am 1. Februar trat der Vertrag in Kraft, der den Verkauf des Schliffkopf-Hotels von den Familien Fahrner an die Schreiber und Lutzenberger GbR mit Sitz in Günzburg besiegelt.

Freudenstadt/Schliffkopf/Baiersbronn - Die Leitung des Hotels hat Albert Mayr (43) übernommen, Hotelmeister und geschäftsführender Gesellschafter der neu gegründeten Schliffkopf Betriebs GmbH. In gleicher Eigenschaft leitet er das im September von Elmar Lutzenberg und Oliver Schreiber erworbene Vier-Sterne-superior "Hotel Palmenwald" in Freudenstadt. Dort sei die operative Leitung mit Direktorin Radka Titowa "bestens bestellt", wie Mayr im Gespräch mit unserer Redaktion sagt.

Gespräche mit Gästen und Mitarbeitern

Wie lange er diese "Doppelspitze" praktizieren wolle, sei derzeit noch nicht abzusehen. Er wolle sich zunächst umschauen, einarbeiten, mit Mitarbeitern, Stammgästen und neuen Gästen sprechen. Man habe mit dem Schliffkopf-Hotel wohl einen Plan, wolle aber jetzt noch nichts ändern, "vielleicht am einen oder anderem Ende eigene Ideen einbringen und später darüber entscheiden, wann wir wo was machen".

Diese Zeit wolle man sich nehmen, die Mitarbeiter wurden übernommen, das Hotel sei top in Schuss, sei erfolgreich, könne auf eine sensationelle Erfolgsgeschichte der Familien Fahrner zurückblicken. "So, wie es ist, ist es sehr, sehr gut", so Mayr.

Die Familien Fahrner haben das Hotel aus privaten Grünen abgegeben. Das mit vier Sternen superior ausgezeichnete Haus verfügt über 83 Zimmer und einen ausgedehnten Wellnessbereich.

Synergie-Effekte bei der Bewirtschaftung

Die Investoren aus Günzburg, bereits in der Gastrobranche tätig, hätten es übernommen, weil das Hotel auf 1025 Höhenmetern im Nationalpark und in der Naturpark-Region eine "einmalige Chance" biete, so Mayr. "Mit seiner Lage, seinen Wahnsinnsausblicken, seinen großen Flächen, seinen sportlichen Möglichkeiten vor der Tür in einer eindrucksvollen Natur. Man fühlt sich gleich in einer anderen Welt."

Trotz ihrer unterschiedlichen Geschichte, Ausrichtung und Struktur ergäben sich bei der Bewirtschaftung beider Hotels durchaus Synergie-Effekte, meint Mayr. Dies betreffe auch die Personalsituation. Nachfragen von Gästen beider Häuser bestärken ihn in seiner Meinung, dass es bei den Hotels zwar verschiedene Vorlieben gäbe, aber durchaus auch Interesse am Neuen. Und das könne man ja bieten: "Die einen mögen die Stadt, die anderen mögen es hier oben auf tausend Meter."

Die Ursprünge des Schliffkopf-Hotels liegen in einer 1931 vom Schwäbischen Schneelaufbund (SSB) als "Gedächtnishaus" gegründeten Hütte. Sie wurde von den Großeltern und Eltern der Brüder Erich und Heiko Fahrner mit Herzblut, Entbehrungen und unter schweren Arbeits- und Lebensbedingungen zu einer der ersten gastronomischen Adressen auf dem Hochplateau zwischen Schwaben und Baden ausgebaut.

Nicht zuletzt wegen der Pandemie und des Personalmangels war zuletzt das Tagesrestaurant nicht mehr geöffnet. Erich und Heiko Fahrner, die 1991 den Betrieb von ihren Eltern übernommenen hatten, sehen das Hotel jetzt "für eine betriebswirtschaftlich prosperierende Zukunft gut vorbereitet".