Paketzusteller der Deutschen Post DHL: Ab Mitte November werden die Paketmenge stark steigen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Zustellprobleme und jede Menge Beschwerden: Bei der Deutschen Post läuft es derzeit nicht rund. Das plant das Unternehmen für die kommenden Wochen.

Mehr Pakete, mehr Briefsendungen, die Waren enthalten: Die Zahl der Sendungen bei der Deutschen Post wird spätestens Mitte November enorm in die Höhe schießen.

Advents- und Weihnachtspost, Black Friday und Cyber Monday lassen die Mengen stark steigen. Zugleich mangelt es an Personal, die Zahl der Beschwerden wegen Zustellproblemen nimmt zu.

So viele Pakete wird die Post zu Weihnachten ausliefern

Die Deutsche Post schätzt, dass sie in der Vorweihnachtszeit an Spitzentagen bis zu elf Millionen Pakete zustellen wird. Für die Monate November und Dezember rechnet sie mit einem Anstieg der Paketmengen um 70 Prozent gegenüber dem Monat September. 10.000 Aushilfskräfte werden eingestellt, um die Mitarbeiter der Post zu unterstützen.

Das plant die Deutsche Post für die Advents- und Weihnachtszeit

"Wir tun unser Bestes", betont Dieter Nawrath, Pressesprecher der Deutschen Post DHL Group. Den Kunden rät er, Pakete und Briefe so früh wie möglich, "spätestens aber zu den von uns bereits kommunizierten Einlieferschlusszeiten" abzuschicken.

Die Deutsche Post sei "zuversichtlich, dass die Sendungen pünktlich ankommen werden", teilt Nawrath unserer Redaktion mit, schränkt jedoch ein: "Es wird aber sicherlich so sein, dass Pakete nicht am nächsten Werktag ankommen, sondern diesmal etwas länger brauchen."

Das sind die Einlieferfristen für Briefe und Pakete bei der Deutschen Post zu Weihnachten

Privatkunden sollten Pakete innerhalb Deutschlands laut Deutscher Post spätestens bis 20. Dezember in einer Filiale oder Packstation einliefern, wenn sie zu Heiligabend unter dem Weihnachtsbaum liegen sollen. Bei Briefen und Postkarten innerhalb Deutschlands gilt der 22. Dezember als spätester Einlieferungstermin.

So oft kommt es derzeit zu Ausfällen bei der Briefzustellung

"Im Schnitt kommt es an einem Werktag in rund 100 von unseren bundesweit über 50.000 Zustellbezirken in ganz Deutschland dazu, dass die Briefzustellung aufgrund der genannten Personalengpässe ausfallen muss", berichtet Nawrath.

So ist die Lage in Sachen Personal bei der Deutschen Post

Die Deutsche Post DHL kämpft Pressesprecher Nawrath zufolge mit der angespannten Lage am Arbeitsmarkt, "die das Gewinnen von notwendigen Arbeits- und Aushilfskräften herausfordernd macht". Derzeit würden 3000 Menschen pro Monat eingestellt.

So lange sind Briefe bei der Deutschen Post unterwegs

"Insgesamt stellen wir aktuell mehr als 80 Prozent aller Briefe am nächsten Werktag und über 95 Prozent nach zwei Tagen zu und erfüllen damit den gesetzlichen Standard", erklärt der Sprecher.

Standardbriefe werden demnach in der Regel einen Tag nach der Einlieferung zugestellt. Eine Laufzeitgarantie gibt es allerdings nicht. Express-Produkte wiederum beinhalten eine Laufzeitgarantie gegen Aufpreis.

Deshalb wird mancherorts Post nicht mehr an jedem Werktag zugestellt

Um Zustellausfälle über mehrere Tage zu vermeiden, wendet die Post an Standorten mit hohen Personalausfällen ihr Corona-Notfallkonzept an. Das bedeutet: Statt im Normalfall an jedem Werktag landet die Post nur jeden zweiten Tag im Briefkasten.

Nawrath: "Das Konzept führt zwar zu längeren Brieflaufzeiten, verhindert aber Zustellausfälle über längere Zeiträume."

Die Post kommt nicht: Das können Verbraucher tun

Die Briefzustellung muss laut Bundesnetzagentur mindestens einmal pro Werktag erfolgen. Bei Problemen sollten sich Verbraucher an das jeweilige Postunternehmen wenden. Bestehen die Mängel weiter, nimmt der Verbraucherservice Post der Bundesnetzagentur Beschwerden entgegen: telefonisch von Montag bis Freitag zwischen 9 und 12 Uhr unter Telefon 0228/141516 oder per Online-Formular.