Das Gewerbegebiet in Schwarzenberg wird nun erweitert (Archivbild). Foto: Thomas Fritsch

Nach teils heftigen Diskussionen in den vergangenen Jahren hat der Gemeinderat die Erweiterung des Gewerbegebiets Schwarzenberg aufs Gleis gesetzt. Kleinere Bedenken gab es trotzdem.

Ein wenig klang die alte Debatte nochmals an, als der Gemeinderat Schömberg in seiner jüngsten Sitzung beschloss, dem dritten Abschnitt des Schwarzenberger Gewerbegebiets den Weg zu ebnen.

 

Jörg Krax (MUZ) erinnerte an die „Bauchschmerzen der Schwarzenberger“, Tino Bayer (MUZ) erklärte, auch er habe das Vorhaben aufgrund der geplanten Abholzung des Waldes kritisch gesehen.

Umstrittenes Vorhaben

Vorgesehen ist eine Erweiterung des bestehenden Schwarzenberger Gewerbegebiets um 16 000 Quadratmeter. Von Beginn an war das Vorhaben jedoch umstritten.

Befürworter erhoffen sich mit den dort investierenden Firmen eine Belebung des Vereinslebens und eine Weiterentwicklung des Ortes. Gegner beklagen den Verlust von Waldflächen und befürchten eine Beeinträchtigung des Kurbetriebes. „Sechs bis acht“ Gewerbebauplätze, so erklärte Bauamtsleiter Martin Dittler jüngst bei der Schömberger Einwohnerversammlung, könnten entstehen. Momentan liefen die Naturschutz- und Artenschutzuntersuchungen für das Areal. Mit einem Baubeginn sei frühestens Ende 2027 zu rechnen. Die vorgesehene Erweiterung des Gewerbegebiets decke den mittelfristigen Bedarf an gewerblichem Bauland bei möglichst geringem Flächenverbrauch, heißt es in den Unterlagen. Zudem entstünden nicht nur neue Bauflächen; auch die Flächen im bereits bestehenden Abschnitt könnten dann besser genutzt werden.

Öffentlichkeit wird beteiligt

„Mit der Ausweisung dringend benötigter Gewerbeflächen sollen bestehende Arbeitsplätze erhalten und mittelfristig neue Arbeitsplätze geschaffen werden“, steht in der Vorlage außerdem zu lesen.

Nach der nun beschlossenen Aufstellung des Bebauungsplans wird unter anderem der Planentwurf ausgearbeitet, die Öffentlichkeit beteiligt und schließlich ein Satzungsbeschluss gefasst. Erst dann, wenn das Ganze rechtskräftig ist, geht es an die Rodung des Waldes und die Erschließung.

Ausgleich notwendig

Wie bei jedem Eingriff in die Natur wird auch bei diesem Projekt ein Ausgleich an anderer Stelle notwendig sein. Tino Bayer wollte in diesem Zusammenhang wissen, ob denn schon feststehe, wo wieder aufgeforstet werde. Manfred Kleile von der Geoteam Projekt GmbH erwiderte, das sei noch unklar und hänge nicht zuletzt vom Umweltbericht ab. Und: Noch bevor gerodet werden dürfe, müsse bereits feststehen und nachgewiesen werden, wo und dass der Eingriff ausgeglichen werden kann. Bayer hinterfragte aber auch, ob die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken überhaupt noch da sei. Immerhin befinde sich das Land in einer Wirtschaftskrise. Im schlimmsten Fall seien der Wald gerodet und Kosten für die Erschließung entstanden, es gebe aber keine Firmen, die sich ansiedelten.

Signal senden

Bürgermeister Matthias Leyn meinte dazu, niemand wisse, wie die Lage bis in zwei Jahren aussehe, wenn das Gewerbegebiet fertig erschlossen sein dürfte. Es sei aber wichtig, ein Signal an die örtlichen Gewerbetreibenden zu senden, dass für sie Platz geschaffen werde – und bei weniger als zwei Hektar „mache ich mir keine Sorgen, dass wir sie vollkriegen“, so Leyn.

Christoph Eck (CDU) sagte dazu, einige Betriebe stünden bereits „in den Startlöchern“. Und auf Regen folge auch irgendwann wieder Sonne, meinte er mit Blick auf die Wirtschaftslage.

Jörg Krax betonte, er hätte gerne Flächen für das örtliche Gewerbe reserviert, bevor man die Grundstücke „auf den Markt schmeißt“. Denn: „Die Flächen sind endlich.“