Studium oder vielleicht doch erst eine Ausbildung? Da ist es gut, wenn wie bei der Berufsbörse am Gymnasium Haigerloch Praktiker aus dem Berufsleben eine gewisse Orientierung geben können.

Studium oder vielleicht doch erst eine Ausbildung? Solche Fragen beschäftigen junge Schülerinnen und Schüler spätestens ab Klasse zehn. Da ist es gut, wenn wie bei der gestrigen Berufsbörse am Gymnasium Haigerloch Praktiker aus dem Berufsleben eine gewisse Orientierung geben können.

Haigerloch. Die von den Lehrerinnen Ulrike Steiner und Stefanie König-Lohr organisierte Berufebörse gibt es seit gut zehn Jahren. Sie ist Teil der Berufsorientierung an Gymnasien (BOGY) und eine Teilnahme an diesem Informationsnachmittag ist für die Klassenstufe zehn und die Kursstufe 1 sogar verpflichtend. Auf freiwilliger Basis dürfen aber auch Neuntklässler und Kursstufler 2 das Angebot wahrnehmen.

Nachdem die Berufe-Börse im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie leider ausfallen musste, waren jetzt alle froh, dass sie am gestrigen Donnerstag wieder angeboten werden konnte.

"Im vergangenen Jahr hat bei uns zwar einiges online stattgefunden", erklärte Schulleiterin Karin Kriesell bei der Begrüßung der Referenten. Dass man jetzt aber wieder in den Real-Modus umschalten konnte, darüber war auch sie erleichtert. In kleinen Gruppen mit den Referenten als direkte Ansprechpartner, so meinte die Gymnasiumsdirektorin, würden sich die Schüler vielleicht doch besser trauen, ihre Fragen zu stellen als in großen Online-Teams-Schaltungen.

Die Veranstaltung am Donnerstag folgte dem seit Jahren bewährten Muster. Ein bunter Mix an Vertretern aus unterschiedlichen Berufssparten war ans Gymnasium eingeladen worden.

Es gab zwar auch Profis wie Rolf Schlichtig, Einstellungsberater am Polizeipräsidium Reutlingen, aber vor allem Leute, die einen interessanten Beruf ausüben und deshalb den jungen Leute recht anschaulich etwas aus ihrem Berufsalltag erzählen konnten. "Es ist einfach etwas anderes, mit Menschen zu reden, die einen Beruf selbst ausüben", betont auch Ulrike Steiner. Das komme jedes Jahr gut an, wie ihr das Feedback aus der Schülerschaft zeigt.

Die Palette der Gesprächspartner, die sich die Gymnasiasten aussuchen in zwei Gesprächsrunden aussuchen konnten, war unheimlich vielseitig: Hans Bäurle von der Theben AG erzählte etwas über Kommunikation, Werbung und Online-Marketing in einer Firma, ähnlich Marie Waiblinger, eine ehemalige Schülerin des Gymnasiums. Mit von der Partie waren auch Architekt Stefan Beuter, Psychologin Elke Ehmann, der Hechinger Arzt und Orthopäde Wilfried Gfrörer oder der Chemiker Philipp Langenbach. Zwei Vertreterinnen des Diasporahauses Bietenhausen erläuterten die Möglichkeiten in sozialen Berufen, der Haigerlocher Jurist Michael A.C. Ashcroft sprach über die Tätigkeit eines Rechtsanwaltes und in die technische Welt des Ingenieurwesen führte Armin Gallatz, Geschäftsführer des Innovationscampus bei Empfingen, ein. Nils Schuons Revier war das Sport-Management.

Coronageschuldet kam es nach dem Ende der zwei je dreiviertelstündigen Runden in verschiedenen Klassenzimmern nicht zum üblichen abschließenden Austausch aller Referenten untereinander, aber immerhin konnten sie auf gelben Zetteln und die Schüler und Schülerinnen auf weißen Zetteln ein Feedback geben, wie sie den Nachmittag empfunden haben. Diese werden jetzt ausgewertet.