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Der Kunst gehört sein Herz, und nun erfüllt sich für Bernd Winckler ein Wunsch, den er seit seinem Umzug nach Haigerloch verfolgt. Unter dem Titel "Impulse" zeigt er in den Räumen des ehemaligen NKD rund 30 Bilder.

Haigerloch - Im Spätsommer 2021 begann für den unter seinem Kürzel "wic" noch heute fleißigen Journalisten, Buchautoren und Künstler, ein neuer Lebensabschnitt. Er zog von seinem bisherigen Wohn- und Lebensort Gäufelden ins Eyachtal und brachte Staffelei und Malerfarben gleich mit. Der Gründer und Ehrenvorsitzende des Kunstvereins Herrenberg bezog im ehemaligen Gasthaus Schlössle nämlich nicht nur eine Wohnung, sondern richtete sich dort im Erdgeschoss auch Arbeitsräume und ein kleines Atelier ein.

Umfeld in Haigerloch inspiriert Künstler

Sein neues Umfeld inspirierte ihn von Anfang an zu neuem künstlerischen Tatendrang und obwohl "wic" beruflich noch enorm viel unterwegs ist, fand er doch die Zeit für das Malen einer ganzen Reihe neuer Bilder – einige davon inspiriert von seinem neuen Zuhause, das trotz der Umbaumaßnahmen in seinem Erscheinungsbild immer noch wie ein kleines Traumschlösschen aussieht.

Schaufenster werden neu genutzt

Was sich für den voller Kreativität und Ideen sprühenden Künstler etwas schwieriger gestaltete, war es, einen Ort zu finden, an dem er seine Kunst präsentieren kann. Zunächst dachte "wic" an eine Ausstellung im Schlössle, doch diese Idee ließ sich aus verschiedenen Gründen nicht umsetzen. Also machte er sich auf die Suche nach geeigneten Ausstellungsräumen und kam dabei ins Gespräch mit Margret Hufenbecher. In ihrem Gebäude in der Oberstadtstraße 7 war früher das über Haigerloch hinaus bekannte Kaufhaus Mock beheimatet, bis vor ein paar Jahren betrieb dort die Textil- und Modekette NKD eine Filiale. Seither aber stehen die großflächigen Räume mit ihrer Schaufensterfront leer, lediglich für die Haigerlocher Tage der Kunst und Kultur wurden sie immer wieder für zwei Tage als künstlerischer Pop-up-Schauplatz reaktiviert.

Ein weiterer Impuls für die Felsenstadt

Bernd Winckler stieß mit seiner Idee einer Ausstellung bei Margret Hufenbecher auf offene Ohren, sie zeigte ihm gleich die Räume und "wic" befand, dass sich seine Bilder darin gut machen würden. Und so kommt es an diesem Samstag, 27. August, um 14 Uhr zur Eröffnung der ersten großen Werkschau von "wic". Auch am Sonntag, 28. August, kann man sich dort seine Arbeiten ansehen.

Danach werden seine Bilder eine Zeit lang in den Schaufenster des ehemaligen Kaufhauses zu sehen sein.

Als Titel für die Ausstellung hat sich Bernd Winckler das Wort "Impulse" gewählt, denn er möchte mit seiner Kunst im an Kunst und Kultur wahrlich nicht armen Felsenstädtchen einen weiteren Impuls setzen und auch den Kontakt zu anderen Haigerlocher Künstlern finden.

Bilder sind in Haigerloch entstanden

Etwa 15 der rund 30 Bilder, die "wic" dort zeigen wird, sind schon in Haigerloch entstanden.

Ideen zu seinen Bildern – unverkennbar vom Stil großer Maler wie Joan Miró aus Katalonien oder Piet Mondrian aus den Niederlanden beeinflusst – entwickelt Bernd Winckler meist aus der Beobachtung von Landschaften und Umgebungen. Daraus entwickelt er dann die ersten Skizzen, bisweilen auch am Computer. "Meistens kommt am Ende aber oft was ganz anderes heraus als am Anfang gedacht", schmunzelt er.

Das verwundert nicht. Da Winckler ein Faible für Linien und Flächen sowie verzerrte Perspektiven hat, bindet er diese grafischen Elemente gerne in das Ursprungsmotiv ein und verfremdet es dadurch. Aber immer so behutsam, dass der Wiedererkennungseffekt nicht verloren geht.

Größte Werke sind 100 mal 100 Zentimeter groß

"Wic" arbeitet gerne mit Acrylfarbe und mischt diese mit Öl. Dadurch werden seine Bilder sehr farb- und ausdrucksstark. Auch was die Größe der Motive betrifft, legt er sich nicht völlig fest, die größten seiner Werke haben ein Größe von 100 mal 100 Zentimeter. Und auch die Bilderrahmen nagelt er sich selbst zusammen, die Leisten dafür bezieht er aus Echterdingen.