Die Polizei hat vier Tage nach der Festnahme zweier mutmaßlicher Islamisten ihre Ermittlungen ausgeweitet und in der Berliner Islamistenszene Wohnungen durchsucht. (Symbolbild) Foto: dpa

Im Rahmen ihrer Ermittlungen gegen eine islamistische Logistikzelle hat die Polizei am Dienstagmorgen insgesamt elf Wohnungen in Berlin, Potsdam und Nordhausen in Thüringen durchsucht.

Berlin - Vier Tage nach der Festnahme zweier mutmaßlicher Islamisten haben die Berliner Sicherheitsbehörden ihre Ermittlungen ausgeweitet. Am Dienstagmorgen durchsuchten rund 200 Polizisten, Staatsanwälte und ein Spezialeinsatzkommando weitere Wohnungen - elf in Berlin, eine in Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam und eine in Nordhausen in Thüringen, wie die Polizei mitteilte.

Die Durchsuchungen sollten weitere Beweise für terroristische Aktivitäten in Syrien bringen. Anhaltspunkte dafür, dass von der Gruppe Anschläge in Deutschland geplant worden seien, lägen weiterhin nicht vor, sagte ein Polizeisprecher.

Am Freitag waren zwei Männer in Berlin festgenommen worden

Am Freitag waren zwei 41 und 43 Jahre alte Männer in Berlin festgenommen worden. Sie gelten als die Führer einer islamistischen Logistikzelle. Vor allem der 41-Jährige soll als „Emir“ in Berlin-Moabit an einer Koranschule Unterstützer für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien angeworben haben. Die Gruppe soll auch schwere staatsgefährdende Gewalttaten in Syrien vorbereitet und unterstützt haben.

Durchsucht wurden diesmal Wohnungen von Unterstützern des „Emirs“. Nach einem Bericht der „Berliner Morgenpost“ ging es um elf Männer und eine Frau. Die Maßnahmen hätten sich vor allem gegen weitere Mitglieder des Moscheevereins in Moabit gerichtet, teilte die Polizei mit. Sie seien bisher keine Beschuldigten, hätten aber überwiegend in engem Kontakt mit den Festgenommenen gestanden.