Models präsentieren Marc-Cain-Mode bei der Fashion Week in Berlin. Foto: Marc Cain

Unternehmen aus dem Kreis Tübingen präsentiert Inszenierung rund um das Thema Bahnhof.

Berlin/Bodelshausen - Seit 2007 gibt es zweimal im Jahr die Berliner Modewoche – ein wichtiger Treffpunkt für deutsche Firmen und Designer. Und an den Laufstegs und bei Partys werden Promis gesichtet – auch bei einem Unternehmen vom Fuße der Schwäbischen Alb.

Die modische Spannbreite in Berlin reicht von Haute Couture bis Streetwear. Dieses Mal unter anderem dabei: Marc Cain aus Bodelshausen (Kreis Tübingen), Irene Luft, Anja Gockel, Kilian Kerner, Marcel Ostertag, Lena Hoschek, Marina Hoermanseder. Wir haben die Höhepunkte und Hingucker im Überblick.

Promis bei Marc Cain

"Meet you at the train station" – unter diesem Motto wurde bei der Marc Cain Fashion Show in Berlin die urbane Bahnhofsatmosphäre widergespiegelt. Personen mit unterschiedlichen Reisezielen treffen hier aufeinander. So verschieden wie die Situationen, sind auch die Looks der Marc Cain Kollektionen. "Die Inszenierung rund um das Thema Bahnhof reflektiert die verschiedenen Einflüsse bei Marc Cain Collections und Sports perfekt. Das Thema Strick spielt eine elementare Rolle, denn es ist eines der Kernthemen und Teil der Marc-Cain-DNA", sagte Katja Konradi, Geschäftsführerin Design & Brand. Die Front Row war hochkarätig besetzt: zum Beispiel mit der US-Schauspielerin Sarah Rafferty ("Suits"), Yvonne Catterfeld, Hannah Herzsprung, Joy Denalane, Esther Schweins oder Influencern wie Caro Daur und Leonie Hanne. Auf dem Laufsteg glänzte unter anderem Supermodel Lorena Rae. Auch weitere bekannte Models wie Sam Goldberg oder Eveline Hall liefen für Marc Cain über den Catwalk. Die Herbst/Winter 2019 Kollektionen sind laut Marc Cain bestimmt von intensiven Farbstatements und Kontrasten. Als Akzent eingesetzte fluoreszierende Neon-Töne wirken wie Lichtblitze, besonders in Kombination mit neutralen Winter-Pastellen oder Beige-Nuancen.

Winterwunderwerke

Sowohl die Münchner Luxusmarke Bogner als auch das österreichische Label Sportalm bringen Pistenatmosphäre auf die Laufstege. Der Label-Chef bei Bogner, Andreas Baumgärtner, hat seine Show "Alpine Clubbing" genannt und die Models mit großen Fellmützen, kniehohen Boots und dicken Daunenjacken in grellen Farben defilieren lassen. Die Hingucker: bauchfreie Tops und Fellstiefel für die Après-Ski-Party. Bei Sportalm setzen bunte Leopardenmuster, Gelb- und Lilatöne intensive Akzente. Mäntel und Taschen sind aus Plüsch, Krägen und Bündchen aus Kunstfell. Auch hier weiß man um den Stellenwert des Après-Ski: schwarze Kleider und Röcke mit Blumenmuster, Jacken und schmale Hosen in Knallfarben machen aus Skihasen nach Liftschluss alpine Hipster.

Frischer Wind

Abseits der Hauptschauen gibt es in Berlin auch Kreationen von Nachwuchsdesignern zu sehen. Bei der Modenschau "Neo.Fashion" zeigen 45 Absolventen von vier Modehochschulen ihr Talent – nicht unbedingt alltagstauglich, aber innovativ. Besonders ins Auge fallen die Kreationen der Designerin Atafeh Farzandi von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Ihre Abschlusskollektion mit dem Titel "Paradox" ist inspiriert von ihrem Heimatland Iran. Persische Schriftzeichen, Blumenranken und astronomische Symbole auf alten Stoffen und mit moderner Materialtechnik verarbeitet, schaffen eine Symbiose aus Tradition und Moderne.

Modische Göttinnen

Anja Gockel, die ihre Show im Berliner Hotel Adlon zeigt, hat sich für ihre Kollektion vom griechischen Wort "théa" – Göttin – inspirieren lassen. "Wenn wir Frauen den Mut haben, uns auf unsere Stärken, unser Charisma zu konzentrieren, dann sind wir alle göttlich", sagt sie. Die Mainzer Designerin schickt Frauen auf den Laufsteg, die keine Profimodels sind, zum Beispiel die Klempnerin Sandra Hunke und die Olympionikin Alexandra Wester. Gockel kombiniert Glitzerröcke zu lässigen Pullovern und einen Tweedmantel zum Federrock. Farblich setzt die Designerin auf gedeckte Grün- und Beerentöne.