Im Gemeinderat Altensteig stellte Kämmerer Udo Hirrle den Bericht für das zweite Quartal 2025 vor. Die Zahlen sind auf den ersten Blick gut. Allerdings seien magere Jahre im Kommen.
Die Stadt Altensteig hat im Gemeinderat ihren Quartalsbericht für das zweite Quartal 2025, also von April bis Juni, vorgelegt.
„Wenn man es vorwegnimmt, sieht das Ergebnis für das Jahr 2025 ganz ordentlich aus – also sehr gut aus“, meinte Kämmerer Udo Hirrle. Ursprünglich waren 1,1 Millionen Euro Gewinn geplant, nun werden es am Jahresende voraussichtlich 3,4 Millionen Euro Überschuss sein.
Personalkosten auch durch Mangel eingespart
So konnten etwa Personalkosten eingespart werden. Die Stadt hatte angesichts der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst im Frühjahr mit höheren Lohnsteigerungen gerechnet als tatsächlich kamen und die Löhne somit höher angesetzt. Allerdings sind auch unbesetzte Stellen ein Faktor, der die Personalkosten senkt. Vor allem die Kinderbetreuung sei betroffen. „Das sind Leute, die wir nicht finden, weil es sie nicht gibt. Das geht aber dann auch zulasten von Öffnungszeiten“, erklärte Hirrle.
Ein erfreulicherer Punkt: Die Monhardter Wasserstube wurde saniert – die Stadt hatte mit einem Zuschuss von 87.000 Euro gerechnet. Der beläuft sich nun auf stolze 277.000 Euro.
Auch flössen gute Einnahmen durch die Gewerbesteuer in die Stadtkasse, von denen 2025 90 Prozent auch in Altensteig verbleiben. 7 Millionen Euro waren eingeplant gewesen, nun werden es voraussichtlich 9,6 Millionen Euro werden.
Aber die Freude darüber muss Hirrle in seinem Vortrag wieder nehmen. Denn durch Kreis- und Finanzausgleichsumlage gehen davon etwa 90 Prozent wieder ab – allerdings erst 2027, so dass dies in der Rechnung für 2025 noch nicht auftaucht. „Am Ende vom Jahr 2027 haben wir von diesen 100 Euro gar nichts mehr in der Stadtkasse. Gar nichts“, betonte Hirrle.
2029 flössen von diesen abgegebenem Geld wieder 29 Prozent zurück an die Stadt. So blieben am Ende dieses Kreislaufs von 100 Euro Gewerbesteuer, die im Jahr 2025 eingenommen wurden, nur 29,62 Euro.
Gewerbesteuer auch durch Investitionsfreudigkeit bedingt
Auch Stadtrat Fabian Müller gab zu bedenken: Die Gewerbesteuer berechnet sich aus den Gewinnen der Firmen. Aber die könnten auch nur deshalb so hoch sein, weil Investitionen zurückgehalten würden. Das könne in den folgenden Jahren dann schon ganz anders aussehen. „Deshalb sollten wir uns auch nur verhalten freuen“, mahnte er.
Einig waren sich die Räte jedenfalls, dass der Kämmerer das Thema sehr gut erklären könne. „Sie haben es schon immer gut erklärt, aber so gut wie heute noch nie“, lobte Stadtrat Albrecht Joos (FBV). Er warnte allerdings auch davor, mit dem guten Ergebnis keine Begehrlichkeiten zu wecken. Denn die schlechten Zeiten würden kommen und ein solches Ergebnis sei nicht jedes Jahr erreichbar. Der Schuldenstand störe ihn natürlich, aber das Geld sei in der Vergangenheit auch gut investiert worden, wovon die Stadt nun profitiere.
Stadtrat Hartmut Hobler (SPD/Grüne) lobte die Einsparungen bei der Kitasanierung Spielberg. Anfangs war man von „sehr viel mehr Geld ausgegangen“. Aber: „Wir haben das finanziell doch sehr zusammengestaucht bekommen, ohne an Qualität einzubüßen.