Bergretter der Bergwacht üben auf dem Feldberg im Schwarzwald die Rettung einer verletzten Person, die an einem Abhang abgestürzt war. Foto: Patrick Seeger/dpa

Wegen geschlossener Lifte sind Menschen in Wintermonaten an abgelegenen Orten unterwegs.

Die Corona-Pandemie hat bei der Bergwacht Schwarzwald für mehr schwierige Rettungseinsätze gesorgt. "Einsätze an abgelegenen Orten haben im Jahr 2020 deutlich zugenommen", sagte Lutz Scherer, Landesgeschäftsführer der Bergwacht Schwarzwald, der dpa. 

Kirchzarten - Besonders in den Wintermonaten seien viele Menschen im Gelände unterwegs gewesen - abseits der wegen Corona stillstehenden Lifte und der geschlossenen touristischen Ziele. "Das sorgte teils für sehr weite Zugangswege zu den Notfallorten."

Tiefer Schnee erschwert Rettung

Manchmal habe tiefer Schnee die Rettung erschwert, zudem sei es nicht immer leicht gewesen, die in Not geratenen Menschen zu orten. Die ehrenamtlichen Retter seien vermehrt zu Menschen gerufen worden, die sich im Gelände verirrt hätten oder die bei Einbruch der Nacht erschöpft gewesen seien, sagte Scherer. 

Insgesamt jedoch verbuchte die Bergwacht Schwarzwald laut Scherer im vergangenen Jahr weniger Einsätze als im Vorjahr. Vor allem in der ersten Jahreshälfte sei die Zahl gesunken. Er habe den Eindruck, dass die Menschen zu Beginn der Corona-Pandemie vorsichtiger gewesen seien als sonst - möglicherweise um keinen Krankenhausaufenthalt zu riskieren, sagte Scherer.

Die Bergwacht Schwarzwald übernimmt unter anderem den Rettungsdienst in schwer zugänglichen Gebieten des Schwarzwaldes, betreut Skipisten in der Region und ist auch für Notfälle etwa bei Seilbahnen wie der Schauinslandbahn in Horben bei Freiburg zuständig. Nach Angaben von Scherer kann die Bergwacht auf die Hilfe von rund 650 aktiven Einsatzkräften zählen.