Walter Sieber (hier mit seiner Frau Ellen) freut sich auf die Aufgaben, die auf ihn als Bürgermeister von Zimmern u.d.B. warten. Foto: Schnurr

Der neue ehrenamtliche Bürgermeister der Schlichemtalgemeinde Zimmern unter der Burg kommt aus Benzingen. Am Sonntagabend wurde Walter Sieber mit 68,7 Prozent zum Oberhaupt des 450-Seelen-Örtchens im Schlichemtal gewählt.

Winterlingen-Benzingen/Zimmern u.d.B. - "Ich bin überwältigt, sagt Walter Sieber am Tag nach der Wahl zum Bürgermeister von Zimmern u.d.B. Vor allem der deutliche Vorsprung zu seinem einzigen Gegenkandidaten Marc-Oliver Schwarz ist für ihn ein klarer Vertrauensbeweis. Er selbst habe gehofft, dass er die Wahl gewinnt, ist aber von einer "engen Kiste" ausgegangen. Schließlich ist Marc-Oliver Schwarz mit 42 Jahren deutlich jünger als der 66-jährige Sieber, zudem sah er bei Schwarz als echten Zimmerner einen gewissen Heimvorteil.

Was am Ende die Zimmerner überzeugte, das kann Sieber nur munkeln. "Vielleicht war es doch die Erfahrung", überlegt er. Und die bringt der neue ehrenamtliche Bürgermeister mit: Sieber war jahrelang im Ortschafts- und Gemeinderat von Benzingen und Winterlingen sowie für die Freien Wähler im Kreistag aktiv. Zudem hat er schon einmal einem Dorf vorgestanden und zwar von 2009 bis 2014 als Ortsvorsteher seines Heimatdorfs Benzingen. Außerdem ist er Schöffe beim Landgericht Hechingen und seit 17 Jahren Präsident des Narrenfreundschaftsrings Zollernalb.

Regelmäßig rund 40 Minuten Fahrt

Für die nächsten acht Jahre fährt Walter Sieber nun regelmäßig vom Dorf nahe der Sigmaringer Kreisgrenze zum Dorf an der Rottweiler Kreisgrenze. "Die 40 Minuten Fahrt machen mir gar nichts aus", sagt der 66-Jährige. Schließlich sei er bis zu seinem Ruhestand als Bundesbahnbetriebsinspektor täglich nach Balingen gependelt und nach Zimmern ist es schließlich nur einen Steinwurf weiter.

Nachdem am Sonntagabend das Wahlergebnis verkündet wurde, erkundete der frisch gebackene Bürgermeister erst mal die Lokalitäten von Zimmern: Gemeinsam mit den Bürgern und dem Musikverein gab es einen kleinen Umtrunk im "Paradies", der Gaststätte des Dorfes.

Amtsantritt steht noch nicht final fest

Wann Siebers erster Tag im Zimmerner Rathaus sein wird, das muss nun mit dem Kommunalamt und dem stellvertretenden Bürgermeister Benjamin Gaus abgestimmt werden. Aber Sieber, selbst begeisterter Fasnachter, rechnet nicht damit, dass er noch vor der Fasnet sein Amt antreten werde.

Als erstes möchte Sieber sich in sein Ehrenamt einarbeiten und die Menschen im Ort kennenlernen, den Gemeinderat, die Vereine und den Kindergarten. Dann möchte er bei einem Ortsbegang sich ein umfassendes Bild über die Baustellen der Gemeinde machen. Größte Projekte der nächsten Jahre sind die Sanierung der Heizung im Bürgerhaus, die mit 230 000 Euro nicht billig werden dürfte und der Backbone-Ausbau.

Bürgermeister für jeden

"Ich möchte ein Bürgermeister für jeden sein, ein Ansprechpartner und Mentor", sagt Sieber, der die überschaubare Größe der Schlichemgemeinde sehr schätzt. "Da gibt es ein anderes Wir-Gefühl". Für die rund 450 Einwohner möchte er stets ein offenes Ohr haben.