Ortsvorsteher Ewald Hoffmann (von links) mit den Ortschaftsräten Christoph Stauß, Klaus Gonser und Ralf Witt vor dem frisch sanierten Röhrlesbrunnen. Foto: Gauggel

Das achteckige Becken des Röhrlesbrunnen unweit der Ortskirche im alten Ortskern von Benzingen ist seit kurzem wieder mit Wasser gefüllt und das kühle Nass plätschert nach der Sanierung des historischen Brunnens wie eh und je aus vier Rohren.

Winterlingen-Benzingen - Klaus Gonser, Ortschaftsrat und Nachbar der Brunnenanlage, hatte schon vor geraumer Zeit undichte Stellen, Rost und Abplatzer innen wie außen festgestellt und im Ortschaftsrat bereits im Vorjahr Handlungsbedarf angemeldet. Sowohl bei Ortsvorsteher Ewald Hoffmann als auch bei seinen Ratskollegen stieß Gonser auf offene Ohren und nach Rücksprache mit der Gemeinde wurde beschlossen, die Sanierung in Eigenregie anzupacken. Die Materialkosten von rund 3000 Euro trug die Gemeinde Winterlingen.

 

Zusammen mit Klaus Gonser haben sich die Räte Christoph Stauß und Ralf Witt bereits im vergangenen Herbst ans Werk gemacht. Nachdem das Becken vollständig trockengelegt und gereinigt wurde, begannen die aufwändigen Restauratsionsarbeiten, die sich bis in das Frühjahr gezogen haben. Erst vor kurzem wurde das Trio fertig: Die Neubeschichtung der Innenwand und die Malerarbeiten sind abgeschlossen. Unterstützung erhielten die Räte von der Winterlinger Baufirma Holdenried, die kostenlos die Baumaschinen zur Verfügung gestellt hat.

Brunnen stammt aus Biberach

Ortsvorsteher Ewald Hoffmann war bei der Besichtigung der runderneuerten Anlage voll des Lobes angesichts vieler ehrenamtlicher Stunden der Ortschaftsräte.

Hoffmann weiß einiges über die Geschichte des gusseisernen Brunnens aus Biberach, der Mitte des 19. Jahrhunderts mit einem Pferdefuhrwerk auf die Alb transportiert wurde. So wird der Röhrlesbrunnen mit der eingravierten Jahreszahl 1844 seinen Namen nicht, wie viele vermuten, von den Wasserrohren über dem Becken hat, sondern nach den unter den Straßen verlegten uralten kleinen Rohren benannt ist, in denen das Wasser vom oberen Brühl zur Entwässerung der dortigen Feuchtwiesen in die Ortsmitte zum geleitet wird.

Führt genügend Wasser

Klaus Gonser stellte fest, dass in das mit ländlichen Szenen verzierte Becken auch in den vergangenen Jahren trotz langer Trockenperioden ganzjährig immer Wasser geflossen ist und auch im laufenden Trockenjahr beobachtete er eine ununterbrochene Wasserschüttung. Der Überlauf des Röhrlesbrunnen fließt als kleiner Bachlauf in Richtung Pfarrhaus und danach in einem Bogen vor der Kirche in die Wiesen des unteren Brühl, wo das Nass im Boden versickert.