Sie sind überzeugt von der Zukunftsfähigkeit des stambulanten Pflegemodells: Unter anderem Bundestagsabgeordnete und Bürgermeister, darunter auch Frank Schroft aus Meßstetten (Dritter von rechts) sowie Kaspar Pfister (Sechster von links), Geschäftsführender Gesellschafter der BeneVit Gruppe, haben sich zum Gruppenbild aufgetellt. Foto: Fechner

Trotz Koalitionsende und Neuwahlen: Es gibt parteiübergreifende Unterstützung für das stambulante Konzept.

Bundestagsabgeordnete von SPD, Grünen und CDU unterstützen das innovative Versorgungsmodell, das die Flexibilität der ambulanten mit der Sicherheit der stationären Versorgung in der Altenpflege kombiniert. Das starke Signal geht von einem Parlamentarischen Frühstück aus, das auf Initiative der Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner (SPD) und Yannick Bury (CDU) in Berlin stattfand.

 

Das Mitmach-Pflegeheim der BeneVit-Gruppe wird seit acht Jahren erfolgreich als Modellprojekt in Wyhl am Kaiserstuhl erprobt. Es soll im Rahmen des Pflegekompetenzgesetz als Regelleistung der Pflegekassen in das Sozialgesetzbuch aufgenommen werden, um den Erhalt der bestehenden und die Gründung weiterer stambulanter Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet zu ermöglichen.

Hans-Dieter Nolting vom IGES Institut, das nach einer umfassenden wissenschaftlichen Evaluierung stambulant zur Umsetzung empfiehlt sprach sich genauso für das Konzept aus, wie Ulrike Kleinknecht-Strähle, Sozialdezernentin des Landkreises Emmendingen und Johannes Bauernfeind als Chef der AOK Baden-Württemberg.

Falls nichts geschieht, endet das Modellprojekt in Wyhl zum Jahresende.

Die Abgeordneten aus dem Regierungs- und dem Oppositionslager sowie die ebenfalls anwesenden Bürgermeister waren sich einig: Stambulant ist ein überzeugendes Modell, das einen wichtigen Beitrag zur Lösung der aktuellen Krise in der Altenpflege leistet.

Das Pflegekompetenzgesetz wird angesichts der politischen Lage in diesem Jahr nicht mehr kommen. Zudem ist strittig, dass laut Gesetzentwurf die Spitzenverbände in der Altenpflege das Modellprojekt trotz sechs erfolgreich absolvierter Evaluationen erneut prüfen und den Kassen verbindliche Empfehlungen für die Ausgestaltung geben sollen. Unter diesen Bedingungen gäbe es für das Modellprojekt in Wyhl und für zahlreiche Bürgermeister, die stambulante Pflegeangebote in ihren Kommunen einführen wollen, bis auf Weiteres keine Rechts- und Planungssicherheit.

Wie kann die Lösung aussehen?

Nach dem Austausch in Berlin soll nun das Bundesgesundheitsministerium, das sich ebenfalls für die Richtigkeit des Konzeptes ausgesprochen hat auf Bitten der Parlamentarier zeitnah prüfen, wie eine Lösung gestaltet werden kann.

Falls nichts geschieht, endet das Modellprojekt in Wyhl zum Jahresende – und damit eine realistische Perspektive für weitere Mitmach-Pflegeheime.

Dazu erklärt Kaspar Pfister, Familienunternehmer und Inhaber der BeneVit Gruppe unter anderem: „Ich freue mich über den Zuspruch für unser erfolgreiches Modell. Aber das wird nicht reichen, um das Mitmach-Pflegeheim zu retten. Wenn nichts geschieht, dann muss ich die Reißleine ziehen. Wenn wir bewährte Innovationen zu Tode prüfen und verschleppen, dann werden wir die Krise der Altenpflege nicht bewältigen. Deshalb appelliere ich an alle Verantwortlichen: Machen Sie Stambulant parteiübergreifend möglich! “