Katrin Keller und Stefan Schlageter haben sich für den Benefizverkauf der Tannen ins Zeug gelegt. Foto: Bohnert-Seidel

Der Freundeskreis Klosterkeller Heiligenzell hat mit seinem Verkauf von 25 Nordmannstannen nicht nur darauf aufmerksam gemacht, dass es nicht immer der prachtvolle Weihnachtsbaum sein muss. Er hat damit auch Kindern in Not geholfen.

Wenn selbst der hässlichste Weihnachtsbaum zum schönsten wird – dann ist Weihnachten. Schön und vor allem perfekt sollte ein Weihnachtsbaum sein. Der Anspruch an die prächtige Nordmannstanne ist bekannt: Ein dichtes Nadelkleid sollte sie vor allem besitzen. Außerdem eine Ästelung, die sich in wohligen dichten Stufen von oben nach unten in Perfektion öffnet. Solche Nordmannstannen gab es beim Benefizverkauf der Klosterkellerfreunde aus Heiligenzell zwar auch. Aber es gab eben auch die anderen, die nur drei Äste nach der Spitze zeigen, weil sie im Schatten von Konkurrenten einfach nicht den notwendigen Freiraum im Wuchs behielten. Auch sie wurden aus der Anlage am Ziegelwandweg in Heiligenzell geschlagen.

 

Mit der Wahl der Nordmannstanne gehen Katrin Keller, Stefan Schlageter und Patrick Müller, alle drei gehören dem Freundeskreis Weinkeller Heiligenzell an, recht behutsam um. Geschaut wird darauf, dass jene Tannen, die stehen bleiben für das kommende Jahr genug Licht und Standfestigkeit erhalten. Nicht alle müssen perfekt sein, weil sie um die gute Tat wissen und den Wunsch viele Menschen, mit der Spende für ihren Weihnachtsbaum, einen sozialen Gedanken zu verbinden.

Katrin Keller und Stefan Schlageter sowie Patrick Müller haben 25 Weihnachtsbäume für den Verkauf auf dem Klosterhof gefällt. Außerdem fand jeder Baum gegen eine Geldspende seinen guten Zweck im Gedanken an Kinder, denen es nicht so gut geht. In diesem Jahr sammelte der Freundeskreis Weinkeller für die Kinderkrebsklinik Freiburg und den Verein „Bike to help“ in Freiamt. Im Sommer treffen sich dort Leute einfach nur zum Fahrradfahren und geben ein zwei bis fünf Euro für die Radtour. Alles Geld kommt Kindern zugute, die an Krebs erkrankt sind.

Im Nu waren die Tannen verkauft

In Heiligenzell wurde nicht aufs Rad gestiegen, sondern zur Säge gegriffen. Die Idee dahinter ist eben das Grundstück mit Nordmannstannen, auf dem eigentlich vor drei Jahren nicht so viel geschehen ist, in einen sozialen Herzensgedanken einzubinden.

Kurzerhand hat Patrick Müller aus Heiligenzell mit dem Eigentümer Kontakt aufgenommen und gefragt, ob dieser nicht ein paar Nordmannstannen für einen guten Zweck spenden würde. Der Freundeskreis Winzerkeller hat die Bäume auf dem Gelände geholt und diese auf dem ersten Adventsmarkt im Klosterhof gegen eine Spende hergegeben. „Ratzfatz waren die Bäume weg“, erzählte Katrin Keller unserer Redaktion. Insgesamt 900 Euro sind 2022 für das Kinder- und Jugendhospiz zusammengekommen.

Einige meinten, der erste Advent wäre jedoch zu früh für den Kauf eines Weihnachtsbaumes. Kurzum wurde der Termin auf den dritten Advent verlegt und eine eigene Veranstaltung daraus gemacht. Diese Entscheidung hat sich im Jahr 2023 als goldrichtig erwiesen, schließlich kommen die Menschen sehr gern zusammen. Im vergangenen Jahr wurde der Verein „Einfach helfen“ mit 1500 Euro bedacht.

Wer seinen Weihnachtsbaum trotzdem schon hat, isst eben eine oder zwei Grillwürste, trinkt seine Tasse Glühwein und genießt die Gemeinschaft. Im Handumdrehen fanden die Tannen ihre neuen Besitzer. Einige wählten tatsächlich eine Tanne, die wirklich niemand möchte. „Trotzdem spendet der ein oder andere 50 Euro, einfach nur für den guten Zweck“, erzählte Patrick Müller.

Nebenbei hauten Keller und Schlageter auch ein paar Brombeeren aus dem Gelände heraus. Am liebsten würden die Klosterfreunde das Feld komplett für einen guten Zweck übernehmen. Gezielt gingen sie im Schlagen der Bäume vor und schaffren so jenen Bäumen Platz und Luft für ein gutes Wachstum, die sie hoffentlich im kommenden Jahr schlagen dürfen. Der soziale Gedanke soll weitergetragen werden, auch im kommenden Jahr.

Spenden

Im Klosterhof geht alles Geld in die Spendenkasse. Einer spendet die Grillwürste, andere die Getränke und der Eigentümer der Nordmannstannen aus dem Feld im Ziegelhaldenweg spendet im dritten Jahr in Folge 25 Nordmannstannen. Zusammengekommen sind 1400 Euro für die Kinderkrebsklinik in Freiburg.