Voll konzentriert: Ex-Skirennläufer Felix Neureuther, der sich in erster Linie während des Winters auf Skiern wohlfühlt. Foto: Föhlinger

Golfprofi Martin Kaymer bittet zum Wohltätigkeitsturnier nach Donaueschingen und viel Prominenz folgt seiner Einladung.

Donaueschingen - Bekannte Gesichter aus den Bereichen Sport, Kunst und Kultur sind zum Öschberghof gekommen – darunter Ex-Skirennläufer Felix Neureuther, der frühere Handball-Bundestrainer Heiner Brand, der ehemalige Eishockeyprofi Christian Ehrhoff, Ex-Feldhockeyspieler und zweimaliger Olympiasieger Moritz Fürste oder der frühere Profifußballer Claudio Pizarro. Am Ende kommen mehr als 100 000 Euro für den guten Zweck zusammen.

Die Zusammenarbeit zwischen Martin Kaymer und dem Öschberghof begann vor mehr als einem Jahr nach einem privaten Urlaub in dem Luxushotel. Der Golfprofi bescheinigt dem Öschberghof eine rundum hohe Qualität, sie sei "mit anderen Resorts nicht zu vergleichen". Das Wohltätigkeitsturnier war nun die erste große Veranstaltung der Partnerschaft. Doch diese hatte am Donnerstag aufgrund des Wetters ihre Schwierigkeiten, sie musste vorzeitig abgebrochen werden.

Reisebeschränkungen erschweren Organisation

Bereits die Organisation hatte sich durch Reisebeschränkungen und kurzfristige Absagen einiger Teilnehmer als schwierig erwiesen. So sprang beispielsweise für den eigentlich angekündigten Uli Hoeneß dessen jüngerer Bruder Dieter Hoeneß ein. Trotz aller Corona-Widrigkeiten seien die Veranstalter froh, dass das Turnier stattfinden konnte, sagen sie. Im Spielmodus Texas Scramble traten jeweils vier Amateure gemeinsam mit einem prominenten Kapitän als Team, im Golfsport Flight genannt, an. Martin Kaymer bezeichnet den Spielmodus als "schöne soziale Geschichte", bei der sich die Akteure während des Turniers kennenlernen können. Die Teilnahme der berühmten Spieler ging zu gleichen Teilen auf Kontakte von Kaymer und des Öschberghofs zurück.

Unter den prominenten Golfern befanden sich neben den Sportlern auch Künstler wie der Schauspieler Daniel Buder und Johannes Strate, Sänger der Band Revolverheld. Welche prominenten Kapitäne wohl am ehesten ihr Team zu einer der Turnier-Trophäen führen würden, darüber hatte Kaymer im Rahmen einer Pressekonferenz keine Prognose abgeben wollen. Er habe noch nicht mit jedem selbst gespielt. Aber: "Ich würde mein Geld auf Felix Neureuther setzen", antwortete der Profi nach kurzem Überlegen mit einem Schmunzeln. Aus dem Golfsport waren außerdem noch Profi Sean Einhaus, Kaymers Trainer Günter Kessler und der Präsident des Deutschen Golf-Verbandes, Claus Kobold, auf der Teilnehmerliste zu finden.

Die Spieler trafen bereits am Mittwochabend im Resort ein. Spielstart war am Donnerstagvormittag – an allen 18 Löchern gleichzeitig, das nennt sich in der Fachsprache Kanonenstart. Wegen des schlechten Wetters musste das Turnier frühzeitig beendet werden. Nach zwei Stunden fiel die Entscheidung, dass nicht regulär zu Ende gespielt wird. Anstatt die vollen 18 Löcher zu spielen, wurde auf neun verkürzt, um dennoch ausrechnen zu können, welches Team die beste Punktzahl erzielt.

Am Abend fand zum Abschluss eine gemeinsame Veranstaltung für alle Teilnehmer statt, bei der auch die erzielte Summe als Scheck überreicht wurde. Trotz des ausgefallenen Wohltätigkeits-Turniers in voller Länge sind die Teilnehmer also nicht umsonst nach Donaueschingen gereist. Die Einnahmen kommen laut Informationen des Veranstalters jeweils zur Hälfte der 2015 gegründeten Martin-Kaymer-Helianthus-Stiftung sowie der Stiftung St. Franziskus mit Hauptsitz in Heiligenbronn zugute.

Ziel war eine hohe fünfstellige Summe. Der größte Teil davon sollte bei einer Abendveranstaltung erzielt werden. Bei einer Versteigerung waren unter anderem eine Runde mit Martin Kaymer selbst und eine Kreuzfahrt zu gewinnen. Durch das Golfspiel und die Gala kamen 126 850 Euro zusammen.

Geld geht an Stiftung St. Franziskus 

"Ich bin überwältigt", sagte Anna-Maria Hammacher von der Stiftung St. Franziskus bei der Überreichung des Spendenschecks. Das Geld soll für die Weiterführung der Reittherapie verwendet werden, die die Stiftung größtenteils aus eigener Tasche finanzieren müsse. Zudem soll ein Teil des Erlöses den Start für eine große Spendenaktion zum Neubau eines Reitstalls am Standort in Dornhan bei Rottweil markieren.

Martin Kaymer wurde am 28. Dezember 1984 in Düsseldorf geboren. Der Berufsgolfer wuchs in Mettmann auf, wo er auch mit dem Golfspiel begonnen hat. Bereits mit 15 Jahren erreichte er das Handicap null. Zu seinen größten Erfolgen zählen die Siege bei den Major-Turnieren PGA Championship 2010 und US Open 2014. Damit ist Kaymer neben Bernhard Langer der zweite Deutsche, der zum Kreis der Major-Sieger gehört. Im Februar 2011 erreichte er mit 26 Jahren als zu dem Zeitpunkt zweitjüngster Spieler die Spitzenposition der Weltrangliste, die er acht Wochen lang halten konnte.