Der Ukrainische Chor „Stimmen des Friedens“ begeisterte mit seinem Konzert im Johannes-Saal der katholischen Kirche. Foto: Herzog

Mit Volksliedern aus ihrer Heimat bescherte der ukrainische Chor „Stimmen des Friedens“ vielen Besuchern im Schiltacher Johannes-Saal einen unvergesslichen Abend.

Aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Flüchtlingshilfe und des Kreisels wurde der im März 2022 in Freiburg gegründete Chor für ein Benefizkonzert für die notleidende Bevölkerung in der Ukraine engagiert.

 

„Wir haben die Stimmen des Friedens eingeladen, den sich die Menschen besonders in der Ukraine wünschen“, freute sich Vorsitzende Annette Wolber vom Sozialen Netzwerk Schiltach/Schenkenzell (SoNe) über den zahlreichen Besuch und lud gleichzeitig dazu ein, in der Pause die Ausstellung im kleinen Saal zu besichtigen.

Die ukrainische Musikgruppe, die aus in Freiburg lebenden, als auch vom Krieg geflüchteten Ukrainern besteht, präsentierte abwechselnd Volks- und Liebeslieder lustigen Inhalts.

Aber auch die aktuelle Situation in dem kriegsgeschüttelten Land in Osteuropa wurde besungen. Chorleiterin Elena Weber übersetzte vor jedem Lied den Text kurz in Deutsch, wobei allein am Gesichtsausdruck der singenden Frauen den Zuhörern es nicht schwergefallen sein dürfte, dies selber herauszufinden.

Instrumentale Polka

Gut vorstellen konnte man sich beispielsweise bei der instrumentalen Hochzeitspolka, wie es bei einer traditionellen ukrainischen Hochzeit wohl zugeht. Für einen besonderen Hörgenuss sorgte Solistin Varvara Zhurba mit ihrem Volkslied „Eine weite Brücke“, in dem ein junges Mädchen befürchtet, dass ihr Liebster im Krieg fallen wird.

Die vorgetragenen Lieder bedeuteten auch ein Stück Heimatkunde. Denn wer wusste schon, dass die Westukraine einmal zum Gebiet der Habsburger gehörte. Und die „Graue Wölfe“ waren eine Truppe, die im zweiten Weltkrieg für die Westukraine kämpfte. Weil sie bei der Bevölkerung sehr beliebt war, wurden über sie Lieder gesungen.

Auch der Solo-Auftritt des Duos Oksana und Oleg Kochedykova mit Bandura und Flöte ging unter die Haut. Die empfindliche Bandura (ukrainische Lautenzither) musste über Lettland nach Deutschland geschmuggelt werden, wie die Chorleiterin berichtete.

Das knapp zweistündige Konzert endete mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Freu dich über jede Stunde“ (A Song of Joy).

Das Duo Oksana und Oleg Kochedykova stand dem Chor gesangstechnisch in nichts nach. Foto: Herzog

Der langanhaltende Applaus des Publikums genoss der Chor sichtlich. Wolber sprach hinterher sicher aus den Herzen der begeisterten Besucher, Klänge auf Instrumente und Stimmen genossen zu haben, die man in Schiltach so noch nie gehört habe.

Welche Spendensumme zusammenkam

„Die Musik und Lieder haben uns unglaublich berührt und es hat Spaß gemacht, zuzuhören“, dankte Wolber den Musizierenden und insbesondere „Netzwerk-Kulturmeister“ Hans Kurt Rennig, dessen Idee es war, den Freiburger Chor nach Schiltach einzuladen. Aber auch die Netzwerk-Vorsitzende erhielt von ihrem Kreisel-Team Lob und Anerkennung. Sie habe in diesen zehn Jahren viel Zeit und Herzblut investiert und das Team immer wieder motiviert. Anlässlich des Jubiläums des Netzwerks wurde ein Kindermal-Wettbewerb ausgelobt. Hierzu wurden 30 Bilder eingereicht, die im Schaufenster des Kreisels zu sehen sind.

Laut Annette Wolber kam bei dem Benefizkonzert eine Spendensumme von knapp 1100 Euro zusammen. Das Netzwerk nimmt weitere Spenden für die Ukraine entgegen und stellt Spendenbescheinigungen aus. Nähere Informationen dazu finden sich im Internet unter www.sone-ev.de.