Von ukrainischen Künstlern gemeinsam mit weiteren Akteuren für Menschen, die vom Konflikt in der Ukraine betroffen sind: Am Samstag gibt es ein Benefizkonzert in der Gechinger Gemeindehalle.
Gechingen - Der Internationale Kulturverein Gechingen, der dortige Liederkranz, der Kirchenchor Neuhengstett-Ottenbronn und ukrainische Künstler haben sich für dieses Projekt zusammengetan und zeigen ein Herz für das kriegsgebeutelte Land. Jeden Tag verlassen rund 1200 Ukrainer ihre Heimat. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Jahresbeginn bereits 730 000 Menschen aus dem Osten des Landes geflohen, um sich in Sicherheit zu bringen, viele davon nach Deutschland. In Gechingen leben nach Angaben der dortigen Freundeskreises Asyl 25 Ukrainer, die meisten von ihnen sind privat untergebracht.
Hoffnung und Zuversicht
"Egal, aus welcher Kultur oder aus welchem Sprachraum Menschen kommen, seit jeher verbindet die Musik alle Kulturen und Sprachen dieser Welt", äußern sich die Organisatoren vor der Veranstaltung. Und es seien diese Künstler, die mit ihrer Musik den Menschen Hoffnung und Zuversicht geben, sie unterstützen und die Sprache der Musik in die Welt tragen. "Wir von ›TonArt‹ wollen die Ukraine mit unserer Musik in ihrem Bestreben nach Unabhängigkeit und Freiheit unterstützen", teilt der Liederkranz Gechingen mit. Und weiter: "Fast drei Jahre Pandemie haben tiefe Spuren hinterlassen, auch bei uns. Wenige Proben und ständige Ausfälle wegen Krankheit oder Quarantäne haben es fast unmöglich gemacht, unser Repertoire zu erweitern. Aber vieles aus vergangenen Konzerten ist noch präsent. Deshalb singen wir querbeet alles, was uns ans Herz gewachsen ist, was wir über die Pandemie retten konnten und was Spaß macht".
Gedicht in der Muttersprache
Während des Konzerts wird den Besuchern vom Freundeskreis Asyl ein kurzer Überblick über die Situation der Geflüchteten in Gechingen gegeben. Aus diesen Reihen kommt am Samstag ein weiterer Programmpunkt: Sofia Voloshyna, die aus dem ukrainischen Sumy stammt und in die Gäugemeinde geflüchtet ist, wird ein Gedicht in ihrer Muttersprache vortragen, das von einem gleichaltrigen Mädchen im Frühjahr in der Ukraine verfasst worden war. "Nicht nur dessen Inhalt lässt aufhorchen, sondern auch die Schönheit der Sprache, der ganz eigene Rhythmus und die Klangfarbe sind ein Genuss", heißt es vonseiten des Liederkranzes.
Neue Heimat im Kirchenchor gefunden
Der Kirchenchor Neuhengstett-Ottenbronn wird von Svetlana Kramskaya am Klavier begleitet. Sie stammt ebenfalls aus Sumy und ist im Frühjahr nach Deutschland geflüchtet. Im Chor hat sie eine neue Heimat gefunden. Mit Nima Fahramand hat der Chor "TonArt" zusätzlich einen Pianisten der Spitzenklasse gewonnen. Er stammt aus dem Iran und kann die Situation der Geflüchteten nachvollziehen, weil er einst auch seine Heimat verließ.
Das Benefizkonzert in der Gechinger Gemeindehalle am Samstag, 29. Oktober, beginnt um 20 Uhr.