Jede Menge Zuschauer verfolgen auf dem Schwenninger Flugplatz die Landung der Fallschirmspringer des Fürstenberg-Teams. Foto: Schimkat

"Toll, Wahnsinn, Mega, Yeah" – die Begeisterung von rund 800 Besuchern war groß. Drei Generationen drängten sich am Samstag auf dem Gelände und in dem Hangar des Flugplatzes Schwenningen und genossen ein sagenhaftes Benefiz-Fest zugunsten des Vereins Hagelabwehr Südwest.

Villingen-Schwenningen - Der Aufwand, wochenlange Vorbereitung und am Samstag mächtig viel Arbeit aller Helfer und der Band Soulmachine hatten sich gelohnt, ach ja, das Wetter machte auch mit und zeigte sich von seiner besten Seite.

Landung live übertragen

Es gab auch viel zu sehen und viel auf die Ohren. Punkt 18 Uhr ging es los, da standen schon hunderte an der Absperrung und warteten auf den Hagelflieger. Peter Hellstern, Vorsitzender des Vereins Hagelabwehr Südwest, und sein genialer Softwareentwickler Roman Wehrle übertrugen über zwei Leinwände den Flug des Piloten Holger Miconi vom Flugplatz Schwenningen bis zur Landung und was es sonst noch alles an Information und zum Berichten gab.

Wie war es 2006?

Cornelia Spitz, Kreisredaktionsleiterin des Schwarzwälder Boten, ließ sich von Hellstern erklären, wie er den großen Hagel 2006, Grund zur Gründung seines Vereins, erlebt hatte: "Mein Auto stand draußen. Ich dachte, ich hatte das Schiebedach aufgelassen, nein der Hagel hatte das Dach durchschlagen", war nur eines der Horrorerlebnisse.

Kaum war Holger Miconi gelandet und ausgestiegen, knöpfte sich Cornelia Spitz den Piloten vor und löcherte ihn, wie er denn am Himmel die Hagelwolken findet, mit Silberiodid impft und es dann abregnen lässt. Danach hatte der Flieger sturmfreie Bude, alle drängten zu ihm hin. Kinder kletterten hinein und ließen sich fotografieren. Miconi guckte, ob noch alles am Flieger dran war.

Fallschirmspringer landen

Dann bekamen alle Besucher Genickstarre, denn die Fallschirmspringer des Fürstenbergteams waren gerade abgesprungen, geflogen wurden sie von Hans-Jürgen Götz in der Fürstenberg-Maschine. Sie bildeten eine Formation, ausgesprochen schwierig da oben, dann landeten sie punktgenau vor den begeisterten Zuschauern. Im Übrigen wurden vier Rundflüge verlost, es fliegen die Sportflieger.

Kunstflieger Thomas Bader

Die Genickstarre verfestigte sich, denn jetzt zeigte Kunstflieger Thomas Bader aus Schwenningen atemberaubende Manöver am Himmel. Boa, jetzt stürzt er ab, nein, er trudelte in Schrauben nach unten, um dann wieder nach oben zu schießen. Das ist Können, auch er entging Cornelia Spitz nicht, kaum gelandet.

Musiker heizen ein

Dann wurde es laut, Werner Müller und Tochter Bianca von Soulmachine, mit Chris Castellazzi von den "Brillos", heizten als Trio vor dem Hangar schon mal vor, Gitarre, Gesang, Mundharmonika, alles da.

Im Hangar auf der Bühne war angerichtet: The Soulmachine, zehnköpfige Super-Party-Band um Sänger Peter Arnegger, Bianca und Werner, Percussion, Schlagzeug, Bläsergruppe, Keyboard, machten zweieinhalb Stunden Soul, Funk, Rock, Balladen vom Feinsten. Der Hangar platzte aus allen Nähten, die Helfer vom Fliegerverein sorgten seit Stunden für das leibliche Wohl, und die Fans von Soulmachine sprangen vor Begeisterung im Viereck, Peter, Werner und Bianca auf der Bühne, aber auch, wie sie das bis fast Mitternacht durchhielten, war vielen ein Rätsel.

Übrigens Margot Pflumm und Tochter Sybille vom benachbarten Luftfahrtmuseum waren auch gekommen und rockten mit. Super war’s, so ein Fest könnte man gerne wieder feiern, na ja, erst mal erholen.

Die Helfer

Vom Fliegerverein: Organisator Ralf Rösch und Siegfried Herner von den Sportfliegern mit ihren Helfern, Fallschirmspringer und Segelflieger packten mit an. Silvio Horn, Bauhofleiter von Bräunlingen, hatte die Bühne gebracht und aufgebaut. Die Fürstenberg-Brauerei hatte nicht nur sämtliches Equipment geliefert, sondern auch noch großzügig alle Getränke gesponsert, den WC-Wagen (das muss auch sein) hatte Uwe Kreuzpointner von der Kieschtock-Zunft Unterkirnach zur Verfügung gestellt. Und alles lief reibungslos, es gab keine Pannen.