Bei dem Benefiz-Spiel tritt der Fußball in den Hintergrund. Foto: © Global News Art - stock.adobe.com

Mit einem Fußball-Benefizspiel sammeln türkische Vereine aus der Hesse-Stadt und Pforzheim Spenden.

Das Leid der Menschen im türkisch-syrischen Erdbebengebiet lässt auch die Calwer nicht kalt: Gerade die türkische Gemeinde in der Hesse-Stadt fühlt mit. Jetzt haben sich mehrere Vereine zusammengeschlossen und ein Benefiz-Spiel organisiert. Wenn am Sonntag, 19. Februar, die erste Mannschaft des türkischen Sportvereins Calw auf die Elf des befreundeten „GU-Türkischen Sportvereins Pforzheim“ trifft, dann tritt der Fußball in den Hintergrund. Viel wichtiger ist es, gemeinsam Geld für die Erdbebenopfer zu sammeln. Alle Einnahmen sollen ihnen und den betroffenen Regionen zugute kommen. Dafür werden nicht nur die Eintrittsgelder – das Zuschauen soll zwischen drei und fünf Euro kosten – gespendet, sondern auch die Einnahmen aus Getränke- und Essensverkauf, berichtet Birol Calayir.

Calayir ist Pressewart des türkischen Sportvereins in Calw und Mitglied der türkischen islamischen Gemeinde. Die Osmanli-Moschee in Hirsau und das Trainingsgelände der Kicker liegen beieinander. Dort wurden bereits in der vergangenen Woche viele Spenden gesammelt. Geld, aber mit dem Sportheim als Anlaufstelle auch viele nützliche Dinge wie Kleider, Babynahrung, Hygieneartikel , Schlafsäcke oder Decken. Diese sind inzwischen in der Türkei angekommen – über einen Transport, der in Aalen startete, wie Calayir berichtet.

Schnell umgesetzt

Doch „wir wollten ein bisschen mehr tun“, erzählt er weiter. Denn wenn er das Leid der Menschen im Erdbebengebiet sehe, dann wolle er helfen. „Wir wollen, dass das nicht in Vergessenheit gerät.“

In sozialen Netzwerken, auf den Seiten von befreundeten Vereinen, habe er beobachtet, wie schnell und weit sich Hilfsaufrufe übers Internet verbreiten, und wie sich andere Vereine engagieren. So entstand die Idee, in Calw ein Benefizspiel zugunsten der Erdbebenopfer auszutragen. Dass diese Idee so schnell Wirklichkeit wird, das hätte er dennoch nicht gedacht. Bereits am Sonntag ist es soweit.

Das Spiel findet im Georg-Baumann-Stadion auf dem Wimberg statt. Dort trägt der türkische SV Calw auch seine Heimspiele aus. Die Kicker dürfen – trotz der Jahreszeit und des Wetters – den Rasenplatz mit Tribüne nutzen. Dafür ist Birol Calayir der Stadt Calw dankbar.

Hoffen auf Besuch von Menschen aller Nationen

Bei normalen Spielen kommen etwa 50 bis 100 Zuschauer. Platz hat es viel mehr. Der Pressewart hofft auch auf viel mehr Zulauf – von befreundeten Vereinen in Calw und Zuschauern aller Nationen, die in der Stadt zu Hause sind.

Diese können sich nicht nur auf das Spiel freuen, sondern auch auf die Verpflegung. Der Sportverein, die Ditib-Calw türkische islamische Gemeinde, der Pforzheimer SV und der türkische Elternverein Calw, die den Kick organisieren, bieten Speisen und Getränke an. Etwa türkische Knoblauchwurst, aber auch Kuchen. Alles für den guten Zweck. So schmeckt die Stadionwurst gleich noch ein wenig besser.

Das Benefizspiel findet am Sonntag, 19. Februar, im Georg-Baumann-Stadion auf dem Wimberg statt. Anpfiff ist um 13 Uhr.

In Calw kommen bereits 40 000 Euro zusammen

Gesammelt
Die DITIB Calw Türkische Islamische Gemeinde, der Trägerverein der Moschee in Hirsau, hat bereits 40 000 Euro an Spenden an die DITIB überwiesen. Das Geld ist für die Erdbebenopfer bestimmt. 6000 Euro sind allein bei einer Spendenaktion im Calwer Kaufland am vergangenen Samstag zusammengekommen. Dort hatten Gemeindemitglieder Kuchen und türkisches Kleingebäck verkauft, wie Ilkay Özdemir von der Gemeinde berichtet. Der Rest sind Spenden unter anderem von den 320 Gemeindemitgliedern.

Geplant
Eine weitere Aktion ist am Samstag, 18. Februar, geplant. Von 10 bis 18 Uhr steht ein Zelt am Unteren Ledereck vor dem Kaufland. Dort grillen Ehrenamtliche der türkischen islamischen Gemeinde, des türkischen Elternvereins und des türkischen Sportvereins Calw Sucuk, also Knoblauchwürste. Zudem gibt es Lahmacun. Der Erlös geht ebenfalls in die Erdbebenregion