Richtig packen ist das A und O des Fallschirmspringens (von links): Markus Laun, Peter Lendle und Flörian Hör. Foto: Schimkat

"Wo wir sind, ist oben." So spricht das Fürstenberg-Fallschirm-Team, das am Samstag, 7. Mai, zugunsten des Benefiz-Fests für den Verein Hagelabwehr-Südwest am Flugplatz Schwenningen für hoffentlich viele Besucher "In Formation" aus rund 1500 Metern springen wird.

Villingen-Schwenningen - Natürlich wollen sie alle sicher auf dem Boden landen und da muss, neben einer fundierten Ausbildung, viel zusammen kommen: "Es sollte nicht regnen, tiefe Bewölkung ist auch nicht erwünscht, zu starker Wind schon gleich gar nicht." Peter Lendle, Gründer des Fürstenberg-Fallschirm-Teams, Markus Laun, Ausbildungsleiter, und Florian Hör, Fallschirmwart, erklären in ihrem Vereinsheim am Flugplatz Schwenningen, worauf es als Fallschirmspringer ankommt und warum und weshalb man freiwillig aus großer Höhe aus dem Flieger "aussteigt" und springt.

Peter Lendle hat über 6000 Fallschirm-Sprünge

Peter Lendle springt seit 1975 und hat bereits über 6000 Fallschirm-Sprünge absolviert. Auch als Tandem-Master können sich ihm "Passagiere" getrost anvertrauen, mit ihm kommen sie sicher unten an, er hat mehr als 1150 Personen, egal welchen Alters, sicher mit dem Tandem-Schirm zur Erde zurück gebracht. Klar, dass er auch das Fürstenberg-Fallschirm-Team gründete, das war 1980 mit vier Springern: "Wir waren in Europa die ersten Springer, die gesponsert wurden, vorher hatte ich ein gutes Gespräch mit dem Erbprinz Heinrich zu Fürstenberg", erzählt er und erinnert sich gerne daran, wie das Team vor dem Schloss vor der versammelten Fürsten-Familie landete: "Unser erster Absprung war aus der DO 27", so Lendle.

Beim ZDF-Fernsehgarten

Am 7. Mai muss alles klappen, nicht nur das Wetter muss mitmachen, denn das Wochenende wird echt stressig werden: "Wir haben am Sonntag, 8. Mai, einen Formations-Sprung für den ZDF-Fernsehgarten am Lerchenberg, was aber bedeutet, dass wir auch schon am 7. Mai dort springen müssen", so Lendle. Auf die Frage, wieso denn das notwendig sei, antwortet er, das sei so, falls am Sonntag irgendetwas nicht klappe, habe das Fernsehen den Sprung vom Samstag im Kasten.

Klingt nicht so ohne, denn der Frankfurter Flughafen ist ja auch nicht so weit weg. "Richtig", so Lendle, "wir haben einen Slot, ein Zeitfenster, von 30 Minuten, vom Start der Maschine bis zum Absprung und der Landung." Auf die Frage, ob der Flugverkehr solange gestoppt werde, schaut er entsetzt: "Natürlich nicht". Na dann Hut ab.

Auf was es bei der Ausbildung ankommt

Markus Laun, er ist Ausbildungsleiter, und Florian Hör, Fallschirmwart, hatten sich schon einen Fallschirm vorgenommen und überprüfen die Leinen. Bei der Ausbildung komme es in der Theorie darauf an, die Aerodynamik und Wetterkunde zu lernen sowie das sichere Kontrollieren der Schirmfahrt, erläutert Laun. Muss jeder Springer seinen Schirm selbst packen? "Klar", antwortet er und weiß, dass jeder Schüler erst einmal entsetzt auf die vielen Fallschirmleinen schaut. Nach sehr viel Übung gehe es eines Tages recht flott mit dem Packen, weiß er. Selbstverständlich werde das "Packen" dauernd kontrolliert. Eine Prüfung müsse in Theorie und Praxis absolviert werden. Florian Hör wartet die Schirme regelmäßig und überprüft sie.

Lebenslanger Wunsch geht in Erfüllung

Auf die Frage, ob es auch vorkomme, dass ein Fallschirmspringer vor dem ersten Absprung oben im Flieger sagt: "Nein danke, ich bleibe hier drin", grinsen die drei Fallschirmspringer: "Nein, wer unten einsteigt, ist fest entschlossen, zu springen und springt auch." Für die meisten sei das Fallschirmspringen ein lebenslanger Wunsch, der endlich in Erfüllung geht, ergänzt Lendle.

Fürstenberg-Brauerei unterstützt Fest

Als Mann mit den besten Beziehungen zur Fürstenberg-Brauerei war er natürlich bei der Brauerei und klopfte für ein Sponsoring zum Benefiz-Konzert, das der Fliegerverein für den Hagelabwehr Südwest organisiert, an. Die Brauerei stelle die Kühlschränke sowie Tische, Bänke und was sonst notwendig sei, so Lendle. "Wir müssen die Getränke bezahlen, aber die Brauerei macht sich Gedanken, wie sie uns noch unterstützen kann", betont er.