Wien lebt auch von der Begeisterung für Gustav Klimt. Eine Ausstellung im Belvedere zeigt jetzt eine ganz neue Seite des beliebten Jugendstil-Malers.
Schon der erste Satz ist im Grunde eine Provokation: „Großartiges vollbringen wir selten allein oder in völliger Isolation“. Das mag für allerhand Errungenschaften und Erfindungen gelten – aber für die Kunst? Hängt der Kunstbetrieb insgeheim nicht noch der schönen, altmodischen Vorstellung an, dass Künstler Genies seien und mit besonderen Gaben ausgestattet, die sie von der Masse abheben? Und nun wird ausgerechnet am Mythos Gustav Klimt in der Stadt gerüttelt, in die sehr viele Touristen pilgern, weil sie dessen berühmtes Bild „Der Kuss“ bewundern oder fotografieren wollen.