Der Stausee in Rangendingen ist trockengelegt. Foto: Roth

Ebbe herrscht derzeit am Stausee in Rangendingen. Das beliebte Ausflugsziel wurde in den vergangenen Tagen trockengelegt. Wir kennen die Hintergründe.

Einen ungewöhnlichen Anblick bietet derzeit der Rangendinger Stausee: Dort herrscht nämlich Ebbe; das Wasser wurde in den vergangenen Tagen abgelassen. Der Stausee befindet sich momentan im Trocknungsprozess. Dort, wo im Sommer gebadet wird, ist nun eine Fläche mit Schlamm zurückgeblieben. Die Gemeindeverwaltung warnt davor, die trockengelegten Stauseeflächen zu betreten. Es droht die Gefahr einzusinken.

 

Doch: Warum wurde das aufgestaute Wasser überhaupt abgelassen? Hintergrund sind Wartungsarbeiten an der Anlagentechnik, informiert Ortsbaumeister Jürgen Dieringer auf Nachfrage unserer Redaktion. Betroffen hiervon seien Schiebertafeln, Gestänge und Stellmotoren. Grundsätzlich wird die Einrichtung für die Hochwassersteuerung überprüft und gewartet.

Denn: Der bei vielen Touristen weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte Stausee ist eigentlich ein Hochwasserrückhaltebecken, wie Dieringer weiter erklärt. Dieses wurde in den 1970er-Jahren angelegt, um das über den Talbach zufließende Wasser aus den höher gelegenen Regionen südlich von Rangendingen – insbesondere aus Richtung Weilheim und Grosselfingen – zurückzuhalten. Dadurch wird Hochwasser in Rangendingen verhindert.

Vor zwölf Jahren Wasser letztmals abgelassen

Das letzte Mal, dass der Stausee abgelassen wurde, ist, so Dieringer, bereits zwölf Jahre her. Das abgelassene Wasser wird flussabwärts über den Talbach in die Starzel geleitet. Dass der Stausee trockengelegt werden muss, wurde bereits Ende vergangenen Jahres in einer Gemeinderatssitzung bekannt. Damals informierte Ortsbaumeister Jürgen Dieringer das Gremium, dass ein Notablaufschieber feststehen würde, das Problem könne nur behoben werden, wenn der Stausee leer ist. In diesem Zuge werde die Technik komplett gewartet.

15 000 Liter Wasser im See

Badegäste müssen sich vor der nächsten Sommersaison aber keine Sorgen machen: Der Stausee wird wieder eingestaut. Dies, so Dieringers Prognose, vermutlich Ende Februar des kommenden Jahres. Und wie gelingt dies? Der Stausee wird vom Talbach gespeist, und darüber auch wieder befüllt. Bis zur Dauerstauhöhe sind etwa 15 000 Liter Wasser nötig