Die Amerikanerin Chiara Scholl ist mit dem Bildechinger Damen-Tennisturnier sehr vertraut und war schon etliche Male mit dabei. Nach zwei Qualifikationsspielen scheiterte sie jedoch im ersten Spiel der Hauptrunde. Foto: Wagner

Der Tag der Amerikanerinnen ist auf der Anlage des TC Bildechingen beim BMW-AHG-Cup am Mittwoch – so zumindest könnte man meinen. Gleich drei Spielerinnen aus den USA waren im Einsatz. Eine davon – Chiara Scholl – ist mit der Gegend sehr vertraut.

Als Dauergast beim internationalen Damen-Tennisturnier kann die 30-jährige Chiara Scholl bezeichnet werden. Ihr wievieltes Turnier es in Bildechingen ist? Sie winkt nur ab. Die Deutsch-Amerikaner und BMW-AHG-Cup sind alte Bekannte. Und Scholl ist Fan der Veranstaltung sowie der Anlage in Bildechingen, wie sie sagt. "Hier ist es sehr schön und ruhig. Außerdem ist alles nicht so besonders groß." Und was die Spielerin sehr lobt: "Das Essen ist immer sehr gut", sagt Scholl schmunzelnd.

Ihr Auftritt in diesem Jahr war in ihren ersten beiden Partien mehr als "solide", wie sie selbst sagt. In der Qualifikation hatte sie die Deutsche Carolin Raschdorf und die Österreicherin Melanie Klaffner – trotz phasenweise windigen Bedingungen – sehr souverän geschlagen. In der Hauptrunde scheiterte Scholl am Mittwoch an der Französin Carole Monnet, die damit eine Runde weiter ist.

Bekannt in der Gegend

Doch trotzdem wird Scholl vermutlich wieder beim nächsten Turnier in Bildechingen dabei sein, wenn sie kann. Denn neben der Tatsache, dass es ihr so gut gefällt, ist die Gegend für die 30-Jährige nicht gänzlich unbekannt. Scholl, die in der Nähe von Köln lebt und inzwischen bei Blau-Weiß Hand in Bergisch Gladbach spielt, war auch schon vor rund fünf Jahren für den TC Nagold in der Württembergliga aktiv. Über ihre polnischen Tenniskollegin Justyna Jegiolka war Scholl nach Nagold gekommen. Denn eigentlich hatte Scholl mit Tennis im Verein davor nicht viel am Hut. Da die 30-Jährige mit fünf Jahren zusammen mit ihren Eltern in die USA ausgewandert war – was man auch an ihrem amerikanischen Slang hört – lernte sie dort den Tennissport lieben und startete in die Profikarriere. So hat die gebürtige Rheinländerin beide Staatsbürgerschaften: die deutsche und die amerikanische.

Schlafplatz im Auto

Ziel der freundlichen Tennisspielerin ist es, sich im Ranking – so sie derzeit auf Platz 500 steht – wieder weiter nach vorne zu arbeiten. Höhepunkt ihrer Karriere war Rang 164. "Es wäre schöner wieder größere Turniere zu spielen, da die natürlich auch einfach mehr Geld bringen", so Scholl, die während des Turniers in ihrem Auto geschlafen hat. So muss sie ihr Glück bei weiteren Turnier sammeln, um sich wieder weiter nach vorne zu arbeiten.

Von ihren amerikanischen Tenniskolleginnen siegte Elizabeth Halbauer dominant gegen Margaux Rouvroy. Savannah Broadus hat es noch mit der Weltranglisten stärksten des Turniers, Jaimee Fourlis, aus Australien zu tun.