Seit dem Sommer ist Marc Wissmann beim SV Dotternhausen. Mit unserer Redaktion hat er unter anderem über die Bezirksliga, das Trainer-Amt, ungewohnte Umstände und den FC Holzhausen gesprochen.
Eine Woche später als der Großteil der Bezirksligisten greift der SV Dotternhausen am Sonntag wieder ins Spielgeschehen ein. Die Kicker vom Plettenberg nutzten das vergangene Wochenende daher noch für ein Trainingslager in Geisingen. Eine Stunde vor der Abfahrt treffen wir noch Marc Wissmann, der gut gelaunt über seine bisherige Zeit beim SVD spricht.
„Die aktuelle Vorbereitung lief für mich sehr durchwachsen. Aufgrund einer Fersenprellung und Krankheit konnte ich kaum trainieren. Ich habe aber richtig Lust und hoffe, dass ich möglichst viel mit machen kann“, richtete er einen Ausblick auf die drei Tage mit der Mannschaft. Er lässt aber durchklingen, dass Trainerkollege Matthias Mauz zufrieden mit dem Team sei.
Gleich mehrere Premieren
Für Wissmann ist es eine Saison mit vielen Premieren. Erstmals ist er nicht nur Spieler, sondern auch Teil des Trainer-Teams. Auch die Bezirksliga ist für ihn absolutes Neuland. 202 Mal hat er während seiner Laufbahn in der Oberliga Baden-Württemberg gespielt, 28 Einsätze in der Verbandsliga kommen dazu. Die neue Spielklasse bringt andere Gegebenheiten mit sich. Schmunzelnd erwähnt er: „Ich hatte schon ein paar Mal in dieser Saison einen Manndecker gegen mich. Da muss man sich dann schon geschickt anstellen. Es sind aber alle sehr sportmännisch unterwegs.“
Acht Treffer sind ihm in der Vorrunde gelungen, damit ist er der treffsicherste Akteur seiner Mannschaft. Der SVD ist momentan Vierter. Geht der Blick also nach oben oder schaut man in einer Liga mit so vielen Absteigern eher in die Rücklichter? „Der Start wird für uns sehr wichtig werden. Mit dem Kader, den wir haben, sollten wir aber eher oben anzusiedeln sein“, so Wissmann. Er spricht sehr positiv über seine Eindrücke von der Mannschaft und gesamten Liga: „Wir haben eine sehr hohe Trainingsbeteiligung. Das bin ich so gewohnt und war mir auch wichtig. Die Qualität hat mich positiv überrascht. Auch die Liga ist stark, alle Teams sind motiviert. Die größten Unterschiede sehe ich im taktischen Bereich.“
Seine Anfänge beim FC Holzhausen
Schließlich ist der 34-Jährige wie angesprochen ein hohes Niveau gewöhnt – zuletzt verbrachte er acht Jahre beim FC Holzhausen und war eine der Säulen beim Durchmarsch von der Landes- in die Oberliga. Er kann sich noch gut an seine Anfänge im Sulzer Teilort erinnern. „Das ich so lange da bleibe, war zunächst 0,0 vorstellbar. Ich habe damals in Balingen nicht mehr viel gespielt und bin dann auch hauptsächlich in Kombination mit dem Job gewechselt. Der FCH hatte keinen allzuguten Ruf, es war noch ein etwas zusammengewürfelter Haufen.“
Onur Hepkeskin
Zusammen mit seinem Bruder Tim ging er trotzdem den Schritt. Er lobt den damaligen Coach Onur Hepkeskin. „Er hatte gute Connections und eine klare Vision. Holzhausen war dann auch die erste Anlaufstelle für Spieler, die es in Balingen nicht mehr gepackt haben“, so Wissmann. Schnell war er also wiedervereint mit alten Bekannten. Er fährt fort: „Als dann auch noch Karsten Maier Trainer wurde, war das wie eine kleine Zeitreise.“ Schließlich hatte Wissmann in Balingen eben unter Maier sein Debüt in der Oberliga gegeben. Gegen den Bahlinger SC glänzte er auch gleich als Torschütze.
Besonders gerne denkt er zudem an die erfolgreiche Saison mit dem FCH in der Verbandsliga zurück. Wissmann sagt: „Das war überragend. Wir haben super gespielt und ganz viel gefeiert, nach den Aufstiegsspielen ging es zusammen nach Mallorca. Dieses Jahr war das Highlight meiner Laufbahn als Spieler.“ Den FC Holzhausen verfolgt er daher noch sehr genau und wenn sich die Möglichkeit ergibt, schaut er sich auch noch gerne ein Heimspiel an.
Gute Zusammenarbeit mit Mauz
Ansonsten ist er voll auf seine Aufgabe in Dotternhausen fokussiert. Die Zusammenarbeit mit Matthias Mauz, den er seit dem Abitur kennt, verläuft hervorragend. „Wir denken den Fußball gleich. Generell hätte ich nicht gedacht, dass mir das Traineramt so viel Spaß macht.“ Eine Zukunft in diesem Amt ist also denkbar, zumal Wissmann auch schmunzelnd meint: „Der Geist ist noch willig, mein Körper nicht mehr immer so.“ Ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Rückrunde des SVD kann er aber allemal werden.