Hasan Sür bereitet für die Zuschauer des TGB Lahr ­Köfte zu, türkische Frikadellen. Foto: red

Amateurfußball ist eine emotionale Angelegenheit – die richtige Nervennahrung gehört dazu. Unsere Redaktion hat sich über die Bewirtung bei Vereinen im Raum Lahr informiert.

Das Vereins- oder Clubheim bildet den sozialen Mittelpunkt eines Vereins. Dort kommen Mitglieder, Fans und Gleichgesinnte zusammen – manchmal auch Leidensgenossen. Da ist es natürlich schade, wenn das Vereinsheim den Betrieb einstellen muss, weil das meist ehrenamtlich arbeitende Personal fehlt oder sich kein Pächter finden lassen will, der den Restaurantbetrieb aufrecht erhält. Denn das Essen im Vereinsheim verspricht doch immer Kochen mit Herz – Gourmetküche wird selten gefordert. Was bieten die Vereine in Lahr und Umgebung an? Ein Überblick mit Klassikern und Überraschungen:

 

SC Lahr: Der Verbandsligist bietet an zwei Standorten Speisen an. An der Dammenmühle, dem Spielort der Ersten Mannschaft, versorgt das Il-Campetto-Team die Besucher von Freitag bis Samstag – abhängig vom Spielbetrieb – mit Essen. Auf dem Speiseplan stehen Pizza und Pommes; je nach Andrang kommen belegte Pizzabrötchen oder Muffins hinzu, wie das Team auf Nachfrage der Redaktion mitteilt.

An der Klostermatte kümmern sich die Pächter Christian Yousif und Laki Michailidis um die Gäste. Bei Laki und Chris gibt es spanisch-deutsch-griechische Küche, also Tapas, Schnitzel oder Suflaki. Die Empfehlung des Hauses: „Das Gyros – da ist alles selbstgemacht“.

SV Kippenheimweiler: Das Clubheim ist seit 2022 die Heimat der Pizzeria Nicolino, die an allen Tagen außer am Montag von 18 Uhr bis 23 Uhr geöffnet hat – an den Wochenenden hat man auch einen Mittagstisch. Zu essen gibt es vornehmlich Pizza und Pasta.

SC Kuhbach-Reichenbach: Die Vereinsgaststätte hat jeden Tag außer Montag ab 16 Uhr geöffnet – an Wochenenden und vor allem an Spieltagen auch früher. Betreiber Jörg Minni mag es abwechslungsreich: Klassiker wie Schnitzel oder Wurstsalat sind immer da, dazu verschiedene Salate, Bauernbratwürste und saisonal auch Angebote wie Rindfleisch mit Meerrettich. „Aktuell gibt es Zwiebelkuchen und Neuer Süßer“, erzählt Minni. Empfehlung des Hauses: „Unser T-Bone-Steak mit 700 bis 800 Gramm – sowas gibt es sonst nirgends.“

FV Sulz: Das Clubhaus kann für Familienfeiern oder gemütliche Hocks gemietet werden – einen festen Pächter gibt es nicht. Allerdings bietet der FV an Spieltagen meist Grillwürste, Wurst- und Käswecken sowie Kuchen an.

FSV Seelbach: Seit eineinhalb Jahren ist Sarah Merz die Pächterin der FSV-Sportgaststätte. Geöffnet ist am Dienstag ab 18 Uhr, Mittwoch bis Freitag ab 17 Uhr und am Wochenende ab 15 Uhr – bei Heimspielen auch früher. Das Speisenangebot ist klassisch: Es gibt Schnitzel, Burger, Flammenkuchen und Wurstsalat.

TGB Lahr: Sportlich läuft es gerade ausgesprochen gut für den TGB. Auch kulinarisch ist laut Vorstand Hasan Sür immer was geboten. Seine Empfehlung: Köfte, die türkischen Frikadellen, die an Spieltagen auf dem Mietersheimer Fußballplatz angeboten werden. Ansonsten gibt es Rindswürste und Pommes.

FC Langenwinkel-Lahr: Beim Lahrer Vorstadt-Verein geht es betont familiär zu. Der Vorsitzende Eugen Paustian erzählt von der ganz besonderen Stimmung im Team: Die drei hauptverantwortlichen Ehepaare teilen sich ehrenamtlich die Arbeit rund ums Clubheim, sie putzen, organisieren – und kochen. Eine Speisekarte gibt es nicht, auf den Teller kommt, was gerade so einfällt. Nur Langeweile soll keine aufkommen. „Die Bockwürste konnte irgendwann keiner mehr sehen“, heißt es dazu aus dem Verein.

Neben Wraps und Burgern hat es sich mittlerweile bei Spielen der Ersten Mannschaft eingebürgert, selbst gemachtes Schaschlik zu servieren. Das komme so gut an, dass man bei den Spielen mittlerweile auch Menschen antreffe, die sich weniger für Fußball als für das Essen interessierten, sagt der Vorsitzende. Auch bei Begegnungen der Jugendmannschaften gebe es immer was zu essen, für die Kinder kleine Menüs für fünf Euro: „Im Grunde ist das nur der Selbstkostenpreis, den wir verlangen.“

FC Lahr-West: Nach der Wiederbelebung des Fußballclubs aus dem Lahrer Westen durch das neue Vorstandsteam um Sezer Ülker ist noch vieles im Aufbau begriffen. Das trifft auch auf den Gastronomiebetrieb im Vereinsheim zu. Dort werde aktuell die Küche renoviert, so Ülker.

Geöffnet hat das Vereinsheim momentan lediglich während der Trainingszeiten (Dienstag und Donnerstag jeweils von 18 Uhr bis 21.30 Uhr) sowie bei Heimspielen – dann gibt es belegte Brötchen und Grillwürste. „Bis Ende des Jahres möchten wir täglich geöffnet haben, mit Pizza und Snacks“, so der Vereinsvorsitzende.

SV Dörlinbach: Die Dörlinbacher haben keinen Pächter in ihrem Sportheim. Das regelt der Verein in Eigenregie. Angeboten werden an Spieltagen Grill- und Currywürste. „Auch Wurst- und Käsewecken gibt es normalerweise immer, wenn das Sportheim offen ist“, sagt SV-Vorstand Florian Riehle. Manchmal steht auch ein kulinarisches Extra an, so beim Sportfest oder zuletzt beim Oktoberfest, dann werde auch mal Grillhähnchen angeboten, so Riehle.

SV Dinglingen: In der Vereinsgaststätte am LGS-Gelände ist seit sechs Jahren der „Burger&Pizza“-Laden „Heimspiel“ zu Hause. Geöffnet ist an allen Tagen außer Montag (Ruhetag), am Wochenende bereits ab 14 Uhr.