Gerade im Sommer für viele ein Muss: ein kühles Bier Foto: dpa/Sven Hoppe

Kein Malz, keine Flaschen: Brauer in Deutschland fürchten einen Gasengpass. Ein Stopp der russischen Gaslieferungen würde auch die deutschen Bierproduktion in große Bedrängnis bringen.

„Die Brauereien sind als energieintensive Branche relativ gasabhängig“, sagte Georg Schneider, Präsident des Bayerischen Brauerbunds und der Münchner Brauerei Schneider Weisse. Auf Gas angewiesen sind nach Schneiders Worten insbesondere Malzproduktion und Flaschenherstellung. Darüber berichtete auch der „Spiegel“.

Malz sei Getreide – Gerste oder Weizen – „das erstmal keimen muss“, sagte Schneider. Die Keimung werde durch einen Trocknungsprozess unterbrochen, in der Fachsprache „darren“ genannt. Das erfolge meistens mit Gas. „Wenn kein Gas mehr fließt, haben wir auch kein Malz mehr zur Verfügung.“

Brauer reduzieren Energieverbrauch

Weit verbreitet sind in Brauereien Zweistoffbrenner, die mit Gas oder Öl betrieben werden können. Auch in der Energieversorgung für die aufwändige Flaschenreinigung sind diese Brenner im Einsatz. Notwendig ist Gas nach Schneiders Worten auch für die Flaschenherstellung. „Hier haben wir eine gewisse Sorge. Das flüssige Glas ist in riesengroßen Wannen, die permanent durchgeheizt werden müssen“, sagte Schneider. „Wenn eine solche Wanne erkaltet, ist die kaputt.“

Energieintensiv sei auch die Herstellung der Kronkorken, die aus Stahl gemacht würden. „Stahl muss gewalzt werden“, sagte Schneider. „Sogar die Herstellung der Etiketten ist eine energieintensive Geschichte.“ Die Brauer täten in ihrer Sphäre alles, um den Energieverbrauch zu reduzieren. „Doch die Vorlieferanten können wir nur wenig beeinflussen.“