Eine mutmaßliche Verbrecherbande hat in der Region eine Reihe von Männern um ihr Geld gebracht. Lockvögel sollen ihnen Sex gegen Bezahlung versprochen haben. Anstatt eines erotischen Abtenteuers wurden die Herren jedoch beraubt.
Ettenheim/Emmendingen - Die Gruppierung hatte jeweils in unterschiedlicher Konstellation ab November 2021 mehrere Männer bei inszenierten Treffen um ihr Geld gebracht, teilt die Polizei mit. Dazu hätten weibliche Gruppenmitglieder zunächst auf einer Webseite Anzeigen für Treffen mit anschließenden »sexuellen Dienstleistungen« gegen Bezahlung online gestellt. So stellten die mutmaßlichen Täter offenbar sicher, dass ihre Opfer zum vereinbarten Stelldichein auch mit größeren Bargeldbeträgen erschienen.
Bei den vereinbarten Treffen sei dann das Geld der Opfer teilweise unter Drohungen und der Anwendung von Gewalt einbehalten worden, so die Polizei. Die Männer seien unter anderem durch Pfefferspray »teilweise verletzt und außer Gefecht gesetzt« worden, berichtet Polizeisprecher Yannik Hilger im Gespräch mit unserer Zeitung. Bleibende Schäden seien jedoch nicht bekannt. »Zu den vereinbarten sexuellen Handlungen kam es in keinem der Fälle.«
Die erste bekannte Tat ereignete sich bereits am 29. November. Nach der Übergabe des Geldes an einem Skaterpark in Ettenheim, wurde dem 27 Jahre alten Opfer Pfefferspray ins Gesicht gesprüht. Der verletzte Mann verfolgte die Angreiferin bis zu einem Auto. Dort habe ihm ein weiterer Beteiligter einen Schlag ins Gesicht versetzt, während ihn eine zweite Mittäterin mit einem Küchenmesser bedroht haben soll, berichtet die Polizei. Die Gruppe flüchtete im Anschluss mit dem erbeuteten Geld.
Die Tatverdächtigen sollen jeweils mehrere Hundert Euro erbeutet haben
Weitere bekanntgewordene Taten ereigneten sich im Bereich Emmendingen. Dort kam es am 26. und 30. Dezember sowie am 4. Januar zu weiteren Treffen an einer Schule. »Die Tatverdächtigen haben dabei jeweils mehrere Hundert Euro erbeutet«, heißt es von der Polizei. Um ihre Flucht zu sichern, sei von männlichen Gruppenmitgliedern auch in diesen Fällen oftmals mitgeführtes Pfefferspray eingesetzt worden.
Über die Aussage der Opfer und die Internetplattform, die die Bande zur Anbahnung der Treffen verwendete, sei es gelungen, an ein Paar der Tatverdächtigen heranzukommen, erläutert Polizeisprecher Hilger. Über diese habe man dann die restlichen der mutmaßlich Beteiligten ausfindig machen können. Es handelt sich um vier Männer und sechs Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren. Allesamt stammen aus dem südlichen Ortenaukreis und dem Raum Emmendingen. Ob zwischen ihnen eventuell ein verwandtschaftliches Verhältnis besteht, wollte die Polizei aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht sagen.
Die Ermittlungen gegen die neun deutschen und einen türkischen Staatsangehörigen wegen der Taten der schweren räuberischen Erpressung dauern weiterhin an. Die Polizei bittet daher insbesondere Zeugen, die weitere Taten der Gruppierung beobachtet haben oder möglicherweise selbst geschädigt wurden sich unter Telefon 0781/21 28 20 zu melden. Der Appell richtet sich insbesondere an den Geschädigten der Tat vom 30. Dezember. Der Vorfall sei der Polizei nur durch die Aussage einer der Tatverdächtigen bekannt geworden, so Polizeisprecher Hilger.
Info: Das sagt das Gesetz
Den Tatbestand der »räuberischen Erpressung« erfüllt laut Strafgesetzbuch, wer eine Erpressung durch Gewalt gegen eine Person oder unter Anwendung von Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben begeht. Eine Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren blüht einem Täter, der den Raub als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Raub oder Diebstahl verbunden hat, unter Mitwirkung eines anderen Bandenmitglieds begeht.
Ursprungsartikel:
Ettenheim. Die Gruppierung hatte jeweils in unterschiedlicher Konstellation über einen Zeitraum ab November 2021 mehrere Männer bei inszenierten Treffen um ihr Geld gebracht, teilt die Polizei mit. Dazu hätten weibliche Gruppenmitglieder zunächst auf einer Webseite Anzeigen für Treffen mit anschließenden "sexuellen Dienstleistungen" online gestellt. Bei den vereinbarten Treffen sei dann das Geld der Opfer teilweise unter Drohungen und der Anwendung von Gewalt einbehalten worden. "Zu den vereinbarten sexuellen Handlungen kam es in keinem der Fälle", so die Polizei.
Pfefferspray statt "sexuellen Dienstleistungen"
Die erste bekannte Tat ereignete sich am 29. November. Nach der Übergabe des Geldes an einem Skaterpark in Ettenheim, wurde dem 27 Jahre alten Opfer Pfefferspray ins Gesicht gesprüht. Der verletzte Mann verfolgte die Angreiferin bis zu einem Auto. Dort habe ihm ein weiterer Beteiligter einen Schlag ins Gesicht versetzt, während ihn eine weitere Mittäterin mit einem Küchenmesser bedroht haben soll, berichtet die Polizei. Die Gruppe flüchtete im Anschluss mit dem erbeuteten Geld.
Weitere bekanntgewordene Taten ereigneten sich im Bereich Emmendingen. Dort kam es am 26. und 30. Dezember sowie am 4. Januar zu weiteren Treffen an einer Schule. "Die Tatverdächtigen haben dabei jeweils mehrere Hundert Euro erbeutet", heißt es von der Polizei. Um ihre Flucht zu sichern, sei von männlichen Gruppenmitgliedern auch in diesen Fällen oftmals mitgeführtes Pfefferspray eingesetzt worden.
Polizei nach umfangreichen Ermittlungen erfolgreich
Durch umfangreiche Ermittlungen der zuständigen Kriminalinspektion des Polizeipräsidiums Offenburg und des Kriminalkommissariats Emmendingen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Freiburg gelang es schließlich, den mutmaßlichen Tätern habhaft zu werden. Bei ihnen handelt es sich um vier Männer und sechs Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren. Allesamt stammen aus dem südlichen Ortenaukreis und dem Raum Emmendingen.
Die Ermittlungen gegen die neun deutschen und einen türkischen Staatsangehörigen wegen der Taten der schweren räuberischen Erpressung dauern weiterhin an. Die Polizei bittet daher insbesondere Zeugen, die weitere Taten der Gruppierung beobachtet haben oder möglicherweise selbst geschädigt wurden, insbesondere den Geschädigten der Tat vom 30. Dezember, sich bei den Ermittlern des Kriminaldauerdienstes des Polizeipräsidiums Offenburg unter Telefon 0781/21 28 20 zu melden.